Sie starteten bei Magna Ihre Karriere, arbeiteten sich vom Assistenten von Sigi Wolf bis zum Vorstand hoch - trotzdem wechselten Sie zu BMW. Was bewog Sie zum Umstieg?
Markus Flasch: Es gab auch Personen aus der BMW-Welt, die prägend für mich waren. Entscheidend für mich: Man kann sich bei einem Lieferanten super entwickeln - aber man bleibt Umsetzer anderer Ideen. Ich bin aber durch und durch Autofreak, für mich war das ultimative Karriereziel, selber Autos zu machen und nicht nur Teile davon. BMW war immer meine Marke, M das Größte.

Sie sollen die Marke M verändern - für welche Art der Veränderung stehen Sie?
Flasch: Ich stehe dafür, den Charakter der Marke M beizubehalten, der sie groß gemacht hat: Performance, Motorsport, Technologie. Ich verstehe von Grund auf, warum Menschen einen M kaufen. Aber ich stehe auch dafür, dass ich nicht dogmatisch an einer Technologie hängen bleibe. Ressentiments gegen einzelne Technologien gibt es auch in meiner Mannschaft nicht. Es geht nicht um die partikuläre Technologie, sondern um den Charakter des Endprodukts.

Also haben Sie keine Berührungsängste, was die Elektrifizierung der M-Marke betrifft?
Flasch: Alles, was schnell macht, was Kunden schätzen, wird in unsere Autos finden. Jetzt kommt die Ära der Elektrifizierung.

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Die ersten Elektro-Sportwagen kommen auf den Markt. Wird die Performance-Marke M, bisher für ihre brachialen Verbrenner bekannt, den ersten echten BMW-Elektro-Sportwagen bringen?
Flasch: M ist sehr erfolgreich, auch ohne Supersportwagen. Wir haben keinen Druck, einen eigenen Sportwagen zu machen, aber es ist etwas, was wir gerne machen würden, und es ist etwas, was wir uns anschauen.

Woran arbeiten Sie konkret?
Flasch: An 48-Volt-Systemen, an Hybrid-Systemen mit verschiedenen Zylinder-Zahlen, und wir haben Konzepte in der Schublade, was rein elektrische Fahrzeuge betrifft.

Wird M auch ein eigenes Auto bringen?
Flasch: Ein eigenes Modell - also ohne, dass es ein AG-Modell gibt - wäre denkbar. Das muss aber nicht unbedingt ein Supersportwagen sein.

BMW setzt auch auf Frontantrieb, Vierzylinder, BMW-Fans sind verschreckt. Wird sich das in der M-Welt fortsetzen?
Flasch: Jetzt sind Sie bei Dogmen, was Technologie betrifft. Ein 4-Zylinder, wenn er gut gemacht ist, kann passen. Der Frontantrieb hat bei Performance-Fahrzeugen eine technische Grenze.

Sie sind als Auto- und Motorradliebhaber bekannt. Besitzen Sie noch das legendäre Z3-Coupé, vulgo auch Turnschuh genannt?
Flasch: Ja, natürlich. Ein Superkonzept zu der Zeit, ein Underdog, nie richtig schön, aber mit Charakter. Das Auto ist keine durchschnittliche Schönheit mit einer operierten Nase.

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