In seinem Unternehmen nennen ihn alle nur Toni. Und in knapp zehn Tagen erfüllt Toni sich einen Traum. Ein schickes Sportcoupé war ja bereits bei der Porsche-Verwandtschaft der Urmeter des Erfolgs. Allerdings ist sein Mark Zero elektrisch und auf der langen Motorhaube prangen fünf verchromte Buchstaben: Piëch.
„Wir haben einen Sportwagen entworfen, wie wir ihn uns selber wünschen“, sagt Anton, Sohn des einstigen Volkswagen-Patriarchen Ferdinand Piëch, der mit seiner Automotive Group unter die Fahrzeughersteller gegangen ist. „Wir wollen einen modernen Klassiker anbieten, der keinen Konsumzyklen unterworfen ist.“ 2017 hat er die Firma mit Sitz in Zürich gemeinsam mit Co-CEO Rea Stark Rajcic gegründet und auf dem Autosalon in Genf gibt der erste Prototyp seine Premiere.
Aber er wäre kein Piëch, würde er nicht mit einem Tusch das Tuch von seinem Erstlingswerk ziehen: Der Sportwagen soll weniger als 1800 Kilogramm wiegen und damit für einen Stromer vergleichsweise leicht ausfallen. Möglich machen das Zellen eines neuen Typs im Akku, der deutlich schneller geladen werden kann, dabei aber wesentlich weniger Wärme entwickelt. Darum braucht man keine aufwendige Wasserkühlung für den Energiespeicher.
Die Batterien, die für 500 Kilometer Reichweite gut sein sollen, sitzen nicht wie bei den meisten Elektroautos im Fahrzeugboden, sondern im Mitteltunnel und über der Hinterachse für eine Gewichtsverteilung nach dem Lehrbuch.
Ein interessantes Stück Technik ist auch die Fahrzeug-Architektur, die neben einem Elektroantrieb auch Verbrennungsmotoren, Hybrid-Kombinationen oder Brennstoffzellen aufnehmen kann. Zu drei Modellen gibt es bereits konkrete Pläne: einem Zweisitzer, einem Fahrzeug mit vier Plätzen und einem SUV. Mehr wird erst im Blitzlichtgewitter des Genfer Salons verraten. Und der ist bei diesem großen Namen gewiss.