Über das Thema Elektromobilität lässt sich trefflich diskutieren. Da prallen Weltanschauungen und Lebensentwürfe aufeinander. Unstreitbar ist aber: Ein E-Auto ist immer nur so sauber wie der Strom, mit dem es produziert und geladen wird. Nur dann fällt sein ökologischer Reifenabdruck so schmal wie möglich aus.
Hier prescht Volkswagen mit einem noch nie da gewesenen Kundenversprechen vor: Der erste ID, der 2020 an die Dose surrt,wird (zumindest in Europa) über die gesamte Lebensdauer rein rechnerisch CO2-neutral sein. Aber natürlich nur, wenn der Kunde konsequent Strom aus erneuerbaren Energien tankt.
Das kann der Hersteller freilich nicht erzwingen, aber es den Kunden mit attraktiven Angeboten schmackhaft machen. In Deutschland ist Volkswagen mit der Konzerntochter Elli dafür schon unter die Grünstromanbieter gegangen.
Aber allein den ID mit einer klimatechnisch blütenweißen Weste an den Kunden auszuliefern, ist eine Herkulesaufgabe: Die Wolfsburger haben vor, sich auf der Jagd nach CO2-Übeltätern die ganze Wertschöpfungskette hinunterzuarbeiten.
Das betrifft die eigenen Werke (Zwickau, wo der ID gebaut wird, hat seinen CO2-Ausstoß seit 2010 um 66 Prozent reduziert), aber freilich auch direkte Zulieferer und deren Partner, die künftig eine saubere Ökobilanz vorweisen müssen, wollen sie mit VW zusammenarbeiten. Wenn nicht, wollen die Wolfsburger ihnen den Stecker ziehen.
Einer der größten Posten in der Klimabilanz ist die Produktion der Batteriezellen bei CATL in Polen, die auf Grünstrom umgestellt wird. Auch das heikle Thema der Gewinnung der seltenen Erden wird angepackt.
Weil sich dennoch Emissionen nicht vermeiden lassen, werden diese über Investitionen in zertifizierte Klimaprojekte ausgeglichen. Da dürfte das eine oder andere Bäumchen zu pflanzen sein.