Auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas, kurz CES, hat Kia die Studie Niro EV gezeigt. Die Elektroversion des kompakten Crossovers hat einen 150 kW starken E-Motor, der seine Energie aus einer Lithium-Polymer-Batterie bezieht, deren hohe Kapazität (64 kWh) dem Niro EV eine Reichweite von bis zu 383 Kilometern gibt. Zu den auffälligen äußeren Elementen gehört ein interaktives Displayelement mit moderner Lichttechnologie anstelle des traditionellen Kühlergrills. In der Seitenansicht ist das Konzeptfahrzeug mit Crossover-Silhouette, höhergelegter Karosserie und breiten C-Säulen deutlich an das aktuelle Serienmodell angelehnt.
Im Innenraum steht eine neue Benutzerschnittstelle im Vordergrund. Über ein ins Lenkrad integriertes Bedienfeld lassen sich das Infotainmentsystem und die Klimaanlage durch Touch-Gesten steuern. Darüber hinaus ermöglicht die Schnittstelle, sich per Gesichts- und Spracherkennung im Fahrzeug „einzuloggen“. Die von Kia und Amazon Web Services entwickelte Zugangstechnologie aktiviert nach dem Log-in die für die jeweilige Person gespeicherten Fahrzeugeinstellungen.
Ein Klangerlebnis der besonderen Art bietet das Zwei-Zonen-Soundsystem, dessen acht Lautsprecher in die Kopfstützen integriert sind. Es ermöglicht den Insassen vorn und hinten gleichzeitig unterschiedliche Musik oder Podcasts zu hören. Dieses von Kia selbst entwickelte „Separate Sound Control System“, das störende Klänge aus der anderen Sound-Zone per Noise-Cancelling-Technologie neutralisiert, könnte in künftigen Serienmodellen zum Einsatz kommen.
Das aufgrund seines Elektroantriebs sehr leise Konzeptfahrzeug verfügt über eine weitere akustische Innovation: ein Active Pedestrian Warning System (APWS) mit Lautsprechern an der Fahrzeugfront. Das System erkennt per Kamera Fußgänger und Radfahrer, die vor dem Niro EV die Fahrbahn kreuzen, und macht sie bei Bedarf durch ein Warnsignal auf das Fahrzeug aufmerksam.
Autonomes Fahren ist natürlich auch ein Thema: So will Kia ab 2019 breit angelegte Flottentests für autonome Fahrfunktionen auf öffentlichen Straßen durchführen. Der erste kommerzielle Einsatz dieser Technologien soll 2021 im Rahmen eines „Smart City“-Pilotprojekts erfolgen, bei dem Fahrzeuge des Autonomie-Levels 4 in Städten mit entsprechend intelligenter Infrastruktur verkehren werden. Zudem plant Kia, bis zum Jahr 2025 in allen Segmenten Fahrzeuge mit modernen Konnektivitätstechnologien anzubieten. Bis 2030 soll jedes neue Kia-Fahrzeug vernetzt sein.
Zugleich setzt Kia den Ausbau seiner alternativ angetriebenen Modellpalette fort. Bis 2025 will der Hersteller die Anzahl elektrifizierter Fahrzeuge auf insgesamt 16 Modelle erweitern, darunter fünf neue Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge, fünf neue batteriebetriebene Modelle sowie ein Brennstoffzellenfahrzeug für den Massenmarkt, das 2020 eingeführt wird.