Wenn die Zeiten hart sind, geht es an die Kronjuwelen. Oder im konkreten Fall an die Chromjuwelen. Der Bulli und der Käfer waren stets die beliebtesten Volkswagen-Modelle in den USA, wo die Wolfsburger nach dem Dieselskandal eine Sympathieoffensive starten müssen. Und die soll das neueste Mitglied der Elektroautofamilie I.D., die ab 2020 auf den Markt kommen soll, anführen.
Der I.D. Buzz orientiert sich optisch am Kult-Bus der 1950er-Jahre, ist aber ein reiner Stromer. Mit seinen 3,3 Metern Radstand bietet er im Inneren jede Menge Platz: 660 bis 4600 Liter Laderaum stehen auf dem Programm. Für einen brauchbaren Wendekreis soll eine Hinterachslenkung des Allradlers sorgen. Der Buzz ist 4,94 Meter lang, misst in der Breite 1,98 und in der Höhe 1,96 Meter.
Die Elektromotoren – einer an der Vorder-, einer an der Hinterachse – sollen gemeinsam maximal 374 PS leisten, bei der Reichweite sprechen die Wolfsburger von 600 Kilometern nach dem NEFZ. Die 111-kWh-Lithium-Ionen-Akkus benötigen angeblich keine 30 Minuten, um bei einer Ladeleistung von 150 kW einen Ladestand von 80 Prozent zu erreichen. Die Höchstgeschwindigkeit des Buzz ist auf 160 km/h limitiert.
Ab 2025 hält es Volkswagen für realistisch, dass der Bus der Zukunft vollautomatisch fahren kann: Ein leichter Druck auf das VW-Logo und das elektrisch versenkbare Lenkrad verschwindet im Cockpit. Während der Fahrer entspannt, erkennen Laserscanner, Ultraschall- und Radarsensoren sowie Kameras andere Verkehrsteilnehmer und das Umfeld. Von einem Marktstart ab 2022 ist beim Buzz die Rede.
Bereits im Jänner 2016 zeigten die Wolfsburger auf der CES in Las Vegas die Studie eines E-Bus namens Budd-e, im September stellte der Konzern in Paris die Elektro-Familie I.D. vor. Die Modelle der Flotte auf Basis des Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) sollen mit einer Batterieladung zwischen 400 und 600 Kilometer zurücklegen können. Volkswagen hat sich das Ziel gesetzt, ab 2025 eine Million Elektroautos pro Jahr zu verkaufen.