Also davon würden sich wohl so einige Hersteller gerne eine Scheibe abschneiden: Im ersten Monat mit geöffneten Auftragsbüchern sind für den Nikloa One mehr als 7000 Bestellungen eingegangen. Dabei ist der nicht irgendein elektrifizierter Stadtflitzer, sondern spielt als ausgewachsener Hybrid-Lkw in einer völlig anderen Liga. Jedenfalls haben die potenziellen Kunden stattliche 2,3 Milliarden Dollar an Anzahlungen in die Kassen des US-Unternehmens gespült.

Erinnert irgendwie an die Kollegen von Tesla, oder? Auch den Kaliforniern rannten die Kunden mit Vorbestellungen für das Model 3 heuer die Türen ein. Aber die hatten zumindest eine Idee davon, wie ihre neues Auto aussehen könnte: Die Käufer des Nikola One hingegen haben noch nicht einmal einen Prototypen zu Gesicht bekommen, denn der soll erst im Dezember präsentiert werden. Und der Kaufpreis lag auch gleich einmal bei stattlichen 375.000 Euro.

Der Nikola One ist besonders windschlüpfrig
Der Nikola One ist besonders windschlüpfrig © KK

Jedenfalls durften beide Kundengruppen einen Haufen Geld für ein Fahrzeug hingelegen, dessen Liefertermin noch in den Sternen steht. Aber dafür haben die ersten 5000 Besteller bei Nikola Kraftstoff für 1,6 Millionen Kilometer gleich mitgekauft, während Model-3-Kunden nicht gratis an die Tesla-Schnelllader dürfen.

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Abgesehen davon, haben das Nutzfahrzeug-Start-up und der E-Auto-Pionier aber noch mehr gemeinsam: Da wäre zum Beispiel der Firmenname. Während sich die Kalifornier den Nachnamen des Wechselstrompioniers Nikola Tesla schnappten, begnügen sich die Brummi-Bauer mit dessen Vornamen.

Das Cockpit ist futuristisch
Das Cockpit ist futuristisch © KK

Dafür sind die Versprechen rund um den Nikola One umso vollmundiger: Den Strom für die sechs Elektromotoren an Bord – einer pro Rad – generiert der Allradler nämlich selbst. Tief in seinem Bauch arbeitet eine Gasturbine, die mit Erdgas befeuert wird und eine Maximalleistung von 2000 PS und ein Drehmoment von 5016 Newtonmetern generiert. Der Truck soll mehr als 36 Tonnen befördern können und es auf eine Reichweite von 1600 Kilometern bringen, beteuert Trevor Milton, Gründer und Geschäftsführer von Nikola. Da dürfen wir weiterhin gespannt sein.