Dass Volkswagen nach dem – oder eigentlich noch immer mitten im – Dieselskandal dringend einen Neustart braucht, ist klar. Deshalb stellen die Wolfsburger auf dem Pariser Automobilsalon unter dem Motto „Think New" einen neuen Markenbotschafter ins Rampenlicht.
Der I.D. soll der erste Volkswagen einer neuen Elektroauto-Flotte auf Basis des Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) sein und im Jahr 2020 parallel zum Golf durchstarten. Der kompakte Stromer für die Massen wird von einem E-Motor mit 125 kW angetrieben und soll mit einer Batterieladung zwischen 400 und 600 Kilometer zurücklegen können. Volkswagen hat sich das Ziel gesetzt, ab 2025 eine Million Elektroautos pro Jahr zu verkaufen.
Sein Interieur folgt einem Konzept namens „Open Space“ und soll ein völlig neues Raumerlebnis bieten. Etwas kürzer als ein Golf bietet der I.D. im Innenraum die Großzügigkeit eines Passat. Möglich wurde dies durch die neue Architektur des Antriebskonzepts mit einem Elektromotor an der Hinterachse und einer Hochvoltbatterie im Fahrzeugboden, die mehr Raum und Flexibilität zulässt.
Einen konkreten Ausblick auf das vollautomatisierte Fahren bietet die Studie auch gleich: Aktiviert wird „I.D. Pilot“ durch das Berühren des VW-Zeichens im Lenkrad, das daraufhin in die Instrumententafel eintaucht und dem Fahrer ein völlig neues Raumgefühl vermittelt. VW rechnet damit, dass der vollautonome Modus ab 2015 zum Einsatz kommt.
Ausgedient hat an Bord des I.D. der konventionelle Autoschlüssel. Vielmehr wird das Smartphone als „Digital Key“ den Wagen öffnen und das Fahrzeug startbereit schalten. Die Idee dahinter: Wer in naher Zukunft einen Volkswa-gen fährt, erhält seine eigene „Volkswagen ID“. Diese ID ist ein individuelles Profil, in dem zum Beispiel persönliche Sitz- und Klimaeinstellungen, favorisierte Radiosender und Media-Playlists, Einstellungen des Soundsystems, Kontaktdaten von Freunden und Geschäftspartnern und die Konfiguration des Navigationssystems gespeichert sind. Abgerufen wird dieses Profil von der Volkswagen Automotive Cloud.
Und ein Postkasten ist der Stromer nebenbei auch noch: Der I.D. kann über einen neuen Delivery Service Pakete in Empfang nehmen, wenn seine Besitzer nicht zuhause sind.