Škoda – das ist, seit Volkswagen Regie führt, eine einzige Erfolgsgeschichte. In den letzten Jahren verschärfte die tschechische Traditionsmarke das Tempo, knackte 2015 erstmals die Millionengrenze und ist heuer erneut auf Rekordkurs: Im ersten Halbjahr legte Skoda um 4,6 Prozent zu, wächst in Europa, Russland und China – und denkt sogar über den Sprung über den Großen Teich nach. Das Comeback in Nordamerika – Škoda war in den Sechzigerjahren in den USA präsent – wäre ein Meilenstein und würde die VW-Perle aus Mladá Boleslav global noch stärker ins Rampenlicht rücken.
Dafür rüstet Škoda jetzt weiter auf der Produktseite auf und zog das Tuch vom Kodiaq, der die breit angelegte SUV-Offensive der Marke startet und das Geschäft ab Anfang 2017 beflügeln soll. Mit einer Länge von 4,7 Metern überragt der große Wagen den bisher einzigen Škoda-SUV Yeti um fast 50 Zentimeter. Der Fünfsitzer, der auf dem VW Tiguan basiert und fürstlich Platz bietet, ist optional auch mit sieben Sitzen zu haben und verfügt über den größten Kofferraum seiner Klasse (720 bis 2065 Liter).
Der Kodiaq wird mit Front- und Allradantrieb angeboten, dazu ist erstmals in einem Škoda ein 7-Gang-DSG zu haben. Motoren: zwei Diesel, drei Benziner – von 125 bis 190 PS. Später soll auch ein Plug-in-Hybrid folgen. 2017 kommt auch der neue Yeti, 2019 dürfte der Polar die SUV-Palette nach unten erweitern.
Aber was kann der Kodiaq? Mit seinen Abmessungen bewegt sich der Kodiaq am oberen Rand des Kompaktsegments. Er ist 4697 mm lang, 1882 mm breit und (inklusive der Dachreling) 1676 mm hoch, sein Radstand misst 2791 mm. Der Kodiaq ist nur 40 mm länger als der Octavia, bietet jedoch für das SUV-Segment einen überdurchschnittlich großen Innenraum. Er basiert auf dem modularen Querbaukasten des Volkswagen Konzerns, in der Karosserie bildet ein Verbund aus formgehärteten Blechen das ultrahochfeste Rückgrat. Mit dem Basis-TSI und Frontantrieb wiegt das große SUV leer (ohne Fahrer) 1452 kg, beim 1,4 TSI mit 4×4-Antrieb sind es 1540 kg.
Mit 720 bis 2065 Litern (bei umgeklappter Rücksitzbank) Volumen bietet der SUV den größten Gepäckraum seiner Klasse. Wenn der optionale Beifahrersitz mit klappbarer Lehne an Bord ist, passen Gegenstände bis zu 2,80 m Länge in das SUV. Optional gibt es eine elektrische Heckklappe, die sich – als weitere Sonderausstattung – auch per Fußsteuerung sowie per Innenraum-Taste öffnen und schließen lässt. Zudem kann der Kodiaq bestückt mit TDI, DSG und 4x4 bis zu 2,5 Tonnen an die Anhängerkupplung nehmen.
Fünf Aggregate, zwei TDI- und drei TSI-Motoren, bilden die Motorenpalette zum Verkaufsstart des Kodiaq. Ihre Hubräume betragen 1,4 und 2 Liter, die Leistungsspanne reicht von 125 PS bis 190 PS. Bei allen Motoren tragen ein Start-Stopp-System, eine Bremsenergierückgewinnung und ein leistungsfähiges Thermomanagement dazu bei, dass der Verbrauch möglichst niedrig bleibt. Der 2,0 TDI steht in zwei Stufen zur Auswahl. In der ersten gibt er 150 PS und 340 Newtonmeter ab. Die Top-Ausführung bringt es auf 190 PS und wuchtet 400 Newtonmeter auf die Kurbelwelle. Der Einsteiger-TDI begnügt sich auf 100 km im Mittel mit 5 Litern Diesel (131 g CO2/km).
Zwei 1,4 TSI und ein 2,0 TSI bilden die Ottomotoren-Palette. Der Vierzylinder gibt in der Basisversion 125 PS und 200 Newtonmeter Drehmoment ab. Sein NEFZ-Verbrauch beträgt 6 Liter pro 100 km, entsprechend 140 g CO2/km. In der stärkeren Version bietet der 1,4-Liter 150 PS und 250 Newtonmeter Drehmoment; sein ACT-System (Active Cylinder Technology) schaltet bei niedriger Last und Drehzahl den zweiten und dritten Zylinder ab. Beim Top-Benziner, dem 2,0 TSI, beträgt die Leistung 180 PS, das Drehmoment liegt bei 320 Newtonmetern.
Je nach Motorisierung gibt es ein Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine DSG-Box mit sechs beziehungsweise sieben Gängen. Bei letzterem gibt es eine Freilauffunktion: Sobald der Fahrer bei mehr als 20 km/h den Fuß vom Gas nimmt, wird der Motor vom Antrieb abgekoppelt – der Kodiaq segelt dann. Die beiden Top-Motoren sind mit dem 7-Gang-DSG und Allradantrieb verbunden. Der Einsteiger-TSI ist mit manuellem 6-Gang-Getriebe und Frontantrieb lieferbar. Für die meisten Motorisierungen ist der 4x4-Antrieb mit elektronischer Regelung erhältlich.
Und smarte Ideen bringt natürlich jeder Kodiaq mit. Zu ihnen gehört beispielsweise der Türkantenschutz: Dieser fährt dank vorgespannten Federn beim Öffnen der Tür selbsttätig aus und verhindert, dass die harte Metallkante der Tür in Kontakt mit der Garagenwand oder dem danebenstehenden Auto kommt. Beim Schließen der Tür klappt die Leiste von selbst wieder ein. Auf Wunsch ebenfalls erstmals in einem Škoda an Bord: die elektrische Kindersicherung für die Fondtüren, die In-Car-Kommunikation sowie Schlaf-Kopfstützen.
Die großen Rundinstrumente im Cockpit zeigen sich präzise und klar gezeichnet. Für die vorderen Sitze gibt es zahlreiche Komfortausstattungen. Sie sind wahlweise beheizbar, belüftbar und elektrisch einstellbar inklusive einer Memory-Funktion. Auch die Rücksitzbank ist äußerst variabel: Sie lässt sich im Verhältnis 60:40 umklappen, serienmäßig um 18 cm längs verschieben und die Lehnenneigung ist individuell einstellbar. Auf Wunsch gibt es zwei weitere Sitze als dritte Reihe.
Mit „SmartLink all-in-one“ kommen im Škoda nicht nur Apple CarPlay, Android Auto und MirrorLink in das neue SUV, die App integriert erstmals auch SmartGate unter ihrem Dach. So sind mit nur einer App alle beliebten Dienste wie Navigation, Musik und Nachrichten sowie alle relevanten Fahrzeugdaten über das Touchscreen des Autos verfügbar – und das bei jeder Ausstattungsstufe. Die Musik- und Infotainmentsysteme werden je nach Ausstattung über Displays in der Größe von 6,5 oder 8 Zoll gesteuert. Sie reagieren bereits auf Fingerberührung und nicht erst auf Druck. Die Grundfunktionen regelt man bedienfreundlich über physische Tasten und Drehregler.
Škoda schickt sein großes SUV mit einer breiten Palette an Fahrerassistenzsystemen auf die Straße: Eine Neuheit im Portfolio ist der Anhängerrangierassistent (Tow Assist): Wenn der Kodiaq einen Trailer zieht, übernimmt das System bei langsamer Rückwärtsfahrt das Lenken. Zusätzlich bremst der neue Rangierbremsassistent (Manoeuvre Assist) beim Rückwärtsfahren, sobald er ein Hindernis hinter dem Auto erkennt. Das System wird durch eine erweiterte Funktion der hinteren Parksensoren gesteuert.
Ebenfalls ein Novum für die Marke ist das System Area View: Dank der Weitwinkelobjektive in den Umgebungskameras, die sich im Front- und Heckbereich sowie in den Außenspiegelgehäusen befinden, werden vielseitige Ansichten vom direkten Umfeld des Autos auf dem Bordmonitor angezeigt. Darunter eine virtuelle Draufsicht und 180-Grad-Bilder aus den Bereichen von Front und Heck.