Es gibt Jobs in der großen weiten Welt der Autoindustrie, die sich verdammt spannend und einfach zugleich anhören. Zum Beispiel: Vertriebsleiter bei Ferrari. Viel dürfte er jedenfalls bei Modellen wie dem LaFerrari Spider nicht zu tun haben. Warum? Die offene Version des italienischen Hypercars steht zwar auf dem Pariser Automobilsalon, ist aber schon lange ausverkauft.
Die 2,4 Millionen Euro Kaufpreis, ohne Steuern wohlgemerkt, waren zudem nicht einmal zu hoch angesetzt, denn es soll nicht nur einen Sammler gegeben haben, der den PS-Züchtern aus Maranello als für ihre Schöpfung nicht würdig genug erschien. Nach einer geheimen Präsentation für besonders gute Kunden, auf der ein Prototyp gezeigt wurde, legte Ferrari jetzt endlich den Spider auf.
Nachdem es sich aber um ein Hypercar handelt, war der Aufwand für den Chefingenieur natürlich ein wenig größer als für den Vertriebsleiter. Einfach nur das Dach abzuflexen, reicht da nicht aus. So nahm man zahlreiche, teils massive Änderungen an der Karosserie vor, um für genügend Steifigkeit und eine ebenso ausgefeilte Aerodynamik zu sorgen.
Daher verwundert es kaum, dass eine aufwändige Faltverdeck-Konstruktion allein aus Gewichtsgründen nie in Frage gekommen wäre. Stattdessen bekommt der betuchte Kunde sowohl ein Softtop als auch ein Hardtop mitgeliefert. Letzteres natürlich aus ultraleichter Kohlefaser. Den Antrieb übernahm Ferrari eins zu eins vom Coupé, weil da gab es wirklich nichts zum Nachbessern. Ein 800 PS starker, 6,3 Liter großer V12 im Heck trifft auf einen 163 PS starken E-Motor – ein waschechter Hybrid also mit 963 PS Systemleistung.
Damit der Vertriebsleiter doch noch ein wenig zu tun hat, bleiben weitere Daten bis zur offiziellen Präsentation in Paris aber noch geheim. Zum Beispiel, wie schnell der Spider auf 100 km/h sprintet. Oder welche Höchstgeschwindigkeit er erreicht. Vor allem aber ein Geheimnis wird den Chefverkäufer noch gehörig ins Schwitzen bringen: Wie viele LaFerrari Spider überhaupt gebaut werden. Vom Coupé waren es 499, von der offenen Version sollen es aber deutlich weniger sein. Und verärgerten Kunden erklären zu müssen, dass sie keinen LaFerrari kaufen dürfen, hört sich wahrlich nicht nach einem einfachen Job an.