Viele Österreicherinnen und Österreicher, die mit dem Auto in den Urlaub fahren, nehmen nicht nur klassische Gepäckstücke mit - sondern auch ihre Fahrräder. Egal ob auf dem Dach, am Heck oder an der Anhängerkupplung mit entsprechenden Systemen - alle Transportmöglichkeiten verschlechtern den Luftwiderstandsbeiwert des Fahrzeugs und erhöhen damit den Spritverbrauch. Die Experten des ÖAMTC haben getestet, welche Variante sich am wenigsten auf der Tankrechnung bemerkbar macht.
Getestet wurde mit zwei unterschiedlichen E-Bikes – sie stellen aufgrund des höheren Gewichts eine größere Herausforderung dar – auf im Handel erhältlichen Trägersystemen, mit denen zwei E-Bikes transportiert werden können. Bewertet wurden die Kriterien Handhabung, Sicherheit und Mehrverbrauch bei 100 und 130 km/h.
"Befriedigend" für Heckträger
Der Heckträger schnitt mit 2,9 und einem Befriedigend am schlechtesten ab. "Die Endmontage des Systems war aufwändig und das Beladen mit den E-Bikes aufgrund der Montagehöhe mühsam, da weder Kennzeichen noch Beleuchtung des Fahrzeugs verdeckt werden dürfen. Tieflader, bei denen das einfacher ist, sind teuer, die zusätzliche Montage der Elektrik am Fahrzeug aufwändig", sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Beim Crash besteht die Gefahr, dass das System samt Rädern nach hinten abklappt. Der Transport auf dem der Heckträger verursacht ein Plus von 23 Prozent bei 100 km/h und 44 Prozent bei 130 km/h.
"Gut" für Fahrradträger am Dach
Der Fahrradträger auf dem Autodach schaffte die Gesamtnote von 2,5. "Das System selbst ist einfach und schnell montiert, für das Be- und Entladen der E-Bikes sind allerdings zwei Personen notwendig", bilanzierte Kerbl. Außerdem seien die Träger für schwere E-Bikes weniger bis gar nicht geeignet. Wegen des Gewichts komme es am Dach sehr leicht zu einer Überladung. Beim Crashversuch habe das zu einem Bruch des Querträgers geführt, ein E-Bike ist heruntergefallen. Transportiert man das Fahrrad per Auto auf einem Dachträger, steigt der Spritverbrauch um 25 Prozent bei 100 km/h (34 Prozent bei 130 km/h).
Testsieger: Fahrradträger für die Anhängerkupplung
Radträger für die Anhängerkupplung schnitten in allen Test-Kategorien am besten ab und erreichte mit einer Gesamtnote von 1,6 ein Gut. Sie haben auch den mit Abstand geringsten Mehrverbrauch mit plus vier Prozent bei 100 km/h (plus sechs Prozent bei 130 km/h).
"Dieses System war vormontiert, konnte von einer Person am Fahrzeug angebracht und sofort verwendet werden. Auch das Be- und Entladen war bequem", sagt Kerbl. Der Crashversuch - ein simulierter Auffahrunfall bei Tempo 30 - hinterließ zwar Dellen auf der Heckklappe, die E-Bikes blieben aber auf dem Träger. Einziger Haken des Systems: Es muss eine Anhängerkupplung vorhanden sein.