Im aktuellen Crashtest des ÖAMTC und seiner Partnerorganisationen wurden drei Fahrzeuge genau unter die Lupe genommen: Die Hybrid-Modelle DS 4 und Honda HR-V sowie der Dacia Jogger, der allerdings dem bereits 2021 getesteten Dacia Sandero Stepway entspricht.

Getestet wurde in den bewährten Kriterien Insassenschutz für Erwachsene und Kinder, Schutz vulnerabler Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrende sowie die Ausstattung mit Fahrassistenzsystemen. Max Lang, Fahrzeugsicherheitsexperte beim ÖAMTC, weiß, wo die Stärken und Schwächen der einzelnen Testkandidaten liegen:

Dacia Jogger: Der baugleiche Dacia Sandero erreichte 2021 nur zwei von fünf Sternen, der Jogger schafft überhaupt nur einen Stern. "Die Probleme, die wir 2021 festgestellt haben, sind leider nach wie vor da – beispielsweise besteht ein stark erhöhtes Verletzungsrisiko für Kinder beim Frontalaufprall und für Erwachsene bei einem Seitencrash. Bei den Assistenzsystemen fehlen der Spurhalte- und der Notbremsassistent für Fußgänger und Radfahrende", erklärt der ÖAMTC-Experte. "Beim Jogger kommt hinzu, dass eine dritte Sitzreihe optional verfügbar ist – dort aber eine Gurterinnerung fehlt." Außerdem problematisch: Beim Jogger drohen bei einem Aufprall von hinten schwere Nackenverletzungen.

DS 4: Der französische Familienwagen überzeugt in Sachen Kinder- und Erwachsenensicherheit, der Schutz vulnerabler Verkehrsteilnehmer fällt demgegenüber ein wenig ab. Beim DS 4 sieht man allerdings deutlich den Unterschied zwischen Serienausstattung (vier Sterne) und optionalem Sicherheitspaket (fünf Sterne): Wer in Letzteres investiert, bekommt anstelle eines kamerabasierten Notbremsassistenten einen, der zusätzlich mit Radar ausgestattet ist. Der funktioniert so gut, dass er das Auto in der Gesamtwertung von vier auf fünf Sterne hebt. "Grundsätzlich ist es erfreulich, wie gut die Technik geeignet ist, Unfälle zu verhindern. Dennoch muss man kritisieren, dass ein so starker Assistent nicht zur Serienausstattung gehört, sondern extra gekauft werden muss", stellt der ÖAMTC-Experte klar.

Honda HR-V: Bei der Erwachsenensicherheit leistet sich das japanische Hybrid-SUV kaum Schwächen und auch seine Ausstattung mit gut funktionierenden Fahrassistenzsystemen lässt wenig zu wünschen übrig. "Die Kindersicherheit könnte aber besser sein: Beim Seitenaufprall sind schwere Kopfverletzungen nicht ausgeschlossen", hält Lang fest. Beim Schutz für Fußgänger:innen und Radfahrende zeigt sich das übliche Bild: A-Säulen und Vorderkante der Motorhaube können bei einem Zusammenstoß zu schweren Verletzungen führen. Fazit: vier von fünf mögliche Sterne für den HR-V.