In Zeiten, in denen die Spritpreise von einem Rekordhoch zum anderen klettern, kommen sie wieder vermehrt ins Gespräch: am Auto montierbare Gerätschaften oder Additive, die versprechen, den Verbrauch signifikant zu senken. Sie tauchen in den unterschiedlichsten Formen auf: beispielsweise als einfacher, im Tank zu montierender Metallstift oder als Tablette, die nach jeder Füllung in den Tank geworfen wird.

Gemeinsam haben diese "Wundermittel" alle, dass sie keinerlei Auswirkung auf den Verbrauch haben: "Vergleichstests wurden vom ÖAMTC und der TU Wien sowohl am Rollenprüfstand als auch auf der Straße immer wieder durchgeführt. In keiner wissenschaftlichen Untersuchung konnte ein Vorteil durch derartige Spritsparmittel nachgewiesen werden", sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. "Technisch gesehen bringen derartige Mittel zwar auch keinen Nachteil – wohl aber für die Geldbörse des gutgläubigen Käufers."

Das Auto kennt kein Placebo

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Und weil das Auto so etwas wie den Placebo-Effekt nicht kennt, rät der Experte dringend vom Kauf solch esoterisch angehauchter Produkte ab. Und selbst wenn deren Wirkung logisch begründet scheint, gibt er zu bedenken: "Selbst Motoren in Fahrzeugen, die heute schon zehn Jahre alt sind, sind vom Hersteller so weit optimiert, dass man kaum mehr herausholen kann."

Eine positive Wirkung auf Leistung und Verbrauch versprechen auch Premiumkraftstoffe: zum einen durch eine höhere Oktanzahl, aber auch durch systemreinigende Additive, die dem Sprit zugesetzt sind. "Messungen haben ergeben, dass maximal bis zu drei Prozent Einsparung möglich sind", sagt Kerbl. Aber auch nur dann, wenn der Motor das Potenzial der höheren Oktanzahl auch tatsächlich nutzen kann – die meisten Triebwerke sind auf höchstens 98 Oktan ausgelegt.

Der Gasfuß macht die Tankrechnung

Und so ist es am Ende das, was für die Fahrerin und den Fahrer am mühsamsten ist, was den Spritverbrauch tatsächlich deutlich beeinflusst: der eigene Fahrstil. Schon in der Fahrschule wurde das vorausschauende und gleichmäßige Fahren mit möglichst wenigen Brems- und Beschleunigungsmanövern gepredigt – aber der Blick in den Straßenverkehr zeigt, dass es viel zu selten praktiziert wird.

"Wir haben mit Messungen ermittelt, dass ein angepasster Fahrstil bis zu 20 Prozent Einsparung bringen kann", sagt Kerbl. Dazu gehört auch, die Rollphasen oder die Wirkung der Motorbremse zu nutzen und immer in einem möglichst hohen Gang unterwegs zu sein. Ein Rechenbeispiel: Schaltest man bei 40 km/h in den vierten Gang, ist der Kraftstoffverbrauch geringer, als wenn man bei derselben Geschwindigkeit noch im zweiten oder dritten Gang unterwegs ist.

"Viele Autos haben heutzutage eine Anzeige, die das Hoch- und Runterschalten empfiehlt, wenn es möglichst ökonomisch ist." Auch in Autos mit Automatikgetriebe kann man den Verbrauch positiv beeinflussen: "Wer gemächlich beschleunigt, suggeriert der Elektronik, dass man es nicht eilig hat und sie schaltet früher hoch", sagt Kerbl.

Weitere Spartipps haben wir in der Infobox zusammengestellt. So gut wie alle lassen sich übrigens auch auf Elektroautos übertragen.