Die ÖBB bauen für den Fahrplan 2022 die Nah- und Fernverbindungen aus: Mit dem Nightjet geht es ab 12. Dezember künftig etwa dreimal pro Woche von Wien über München und Straßburg nach Paris. Auch der neue tägliche Nightjet nach Amsterdam nimmt seine Fahrt auf. Auch unter Tags werden internationale Direktverbindungen weiter verstärkt: Eine Railjet-Verbindung Wien–Innsbruck–Bregenz wird bis nach Frankfurt/Main verlängert. Von Graz nach Budapest gibt es künftig zwei Direktzüge.
Im Inland wurde unter anderem der Fahrplan für die Pendler und Pendlerinnen ab St. Pölten Richtung Wien Meidling und Wien Hauptbahnhof optimiert, sodass ab Fahrplanwechsel ein 15-Minuten-Intervall im Frühverkehr möglich ist. Insgesamt wird es 1,4 Millionen zusätzliche Angebotskilometer im neuen Fahrplanjahr für den Nah- und Regionalverkehr geben. Zusätzlich werden über 4,1 Milliarden Euro bis 2027 in moderne Züge investiert, so ÖBB-CEO Andreas Matthä am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.
Auch beim Ticket-Buchen gibt es Neuerungen. Das Tool "ÖBB Live", das bei der Reisevorschau im Ticketshop zu finden ist, zeigt in allen ÖBB geführten Zügen im Inland die Information an, wo welcher Wagen mit welcher Ausstattung (Wagennummer, Wagenklasse, Fahrradstellplätze, Ruhezone, Familienzone, WC, Bordbistro, Infopoint, barrierefreie Plätze usw.) zu finden ist, und gibt zusätzlich in den Railjets eine prognostizierte Auslastung der einzelnen Wagen an. "Das bedeutet nicht nur bestmögliche Orientierung, sondern erspart den Reisenden auch bei stark frequentierten Zügen die längere Sitzplatzsuche", hieß es.
Die ÖBB dürften auch den Fahrgastschwund während der Lockdowns überwunden haben. Waren von Jänner bis Mai noch bis zu 60 Prozent weniger Menschen mit der Bahn unterwegs als im Vorkrisenjahr 2019, so erreichte der September schon 85 Prozent der üblichen Auslastung. "Im Oktober sieht es noch ein Stück besser aus. Die Reisenden in unseren Zügen sind zurückgekehrt und es freut mich, dass die Bahn langsam wieder zu alter Stärke aufläuft", sagte Matthä. Insgesamt werden im Jahr 2021 aber wohl ein Drittel weniger Fahrgäste zu verzeichnen sein als im Jahr 2019.
Ein Schwerpunkt ist das Klimaticket, mit dem man ab 26. Oktober in ganz Österreich unterwegs sein kann. "Damit erwarten wir nochmals einen deutlichen Zuwachs an Reisenden", sagte Matthä. Die ÖBB wollen darauf "mit neuen Zugverbindungen, verbesserten Angeboten, einem zeitgemäßen Preissystem und einer modernen Zugflotte" reagieren, betonte Matthä.