Durch die Corona-Pandemie haben sich viele Menschen in Österreich wieder aufs Rad geschwungen. Grund genug für den ÖAMTC, ein Augenmerk auf die Sicherheit zu legen. 14 Fahrradhelme wurden vom Club getestet, es wurde auf Stoßdämpfung, Tragekomfort, Handhabung, Hitzebeständigkeit und Schadstoffe geachtet.

Am Ende schnitten acht davon "gut" ab, der Rest erhielt immerhin ein "Befriedigend". Erfreulich ist, dass selbst die Modelle auf den letzten Plätzen zufriedenstellende Werte im Unfallschutz erzielen.

"Unser Test zeigt auch, dass Sicherheit nicht unbedingt eine Preisfrage ist", erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. "Den besten Unfallschutz bietet der mit einem Kaufpreis von rund 45 Euro relativ günstige Urban Plus von Fischer. Er lässt in dieser Kategorie einige Produkte hinter sich, die drei- bis viermal so viel kosten."

Dieses Video könnte Sie auch interessieren

Insgesamt bester Testkandidat ist der um rund 120 Euro angebotene Uvex City i-vo MIPS, der mit dem zweitbesten Unfallschutz und der besten Handhabung - gemeinsam mit den Modellen Cratoni Volo-X und Giro Register MIPS - punktet. Außerdem schafft er sowohl bei der Hitzebeständigkeit und in der Schadstoffprüfung ein "Sehr gut".

Allerdings war bei dem Test nicht alles rosig. "Gerade im Unfallschutz gibt es weiterhin Nachholbedarf", stellte Kerbl fest. "Ein Beispiel dafür ist die Abstreifsicherheit: Mehrere Modelle lassen sich viel zu leicht nach hinten abziehen und können damit bei einem Sturz leicht verloren werden."

Und noch ein Punkt ist dem ÖAMTC-Techniker wichtig: "Die Erkennbarkeit im Dunkeln ist bei diversen Helmen – speziell beim 160 Euro teuren Omne Air Spin von POC, der gänzlich ohne Reflektoren oder LED-Beleuchtung auskommt – stark ausbaufähig."

Der Airbag-Kragen im Test mit Stuntman
Der Airbag-Kragen im Test mit Stuntman © ÖAMTC/uwerattay.com

Außer Konkurrenz - weil es das einzige derartige Produkt am Markt ist - wurde das Modell Hövding 3 getestet. "Dabei handelt es sich um einen Airbag-Kragen, für den unsere standardisierte Stoßprüfung nicht infrage kommt. Daher haben wir diesmal auf einen professionellen Stuntman zurückgegriffen, um einen der häufigen Dooring-Unfälle zu simulieren."

Das Ergebnis: Der Hövding 3 bietet ausgezeichneten Unfallschutz - zumindest dann, wenn der Airbag tatsächlich auslöst. "Das funktioniert allerdings nicht immer. Vor allem, wenn der Aufprall stumpf und ohne Rotationsbewegung des Radlers passiert, ist das System nicht zuverlässig." Außerdem könnte das hohe Gewicht und der relativ geringe Tragekomfort inklusive starkem Schwitzen im Halsbereich störend sein, wertete der Experte.

Mehr zum Thema