2001 startete BMW ins Raketenzeitalter: Ausgerechnet der vorwiegend konservativen Kundschaft des 7ers, setzten die Bayern ihr damals revolutionäres Bediensystem iDrive vor, das zahlreiche Knöpfe und Tasten im Cockpit wegrationalisierte.
Immerhin gab es noch einen Lautstärkeregler und den Controller auf der Mittelkonsole, den typischen Drehregler, den es seither in jedem Modell der Bayern zu finden gibt. Aber bei all dem Weglassen hatten die Techniker auf den Wichtigsten vergessen: Und zwar auf den Knopf, mit dem man schnurstracks wieder zurück ins Hauptmenü gelangte, das auf einer digitalen Anzeige zu sehen war.
Womit wir wieder bei der vorwiegend konservativen Kundschaft des 7ers wären, die in den Untiefen der Menüführung verloren ging. Nicht wenige von ihnen fuhren in Folge nicht nur zum Händler, um ein Service machen zu lassen, sondern auch um die Temperatur der Klimaanlage einstellen zu lassen. In den Menüstrukturen konnte man verloren gehen. Schon zwei Jahre später, prangte die überarbeitete und vereinfachte Variante, wegen anhaltender Kritik in den Cockpits.
Start- und Akzeptanzprobleme, die längst der Vergangenheit angehören: Mit seinem neuen Elektroauto iX, das noch in diesem Jahr auf den Markt kommt, wird BMW auch die neueste Generation seines Bediensystems iDrive auf die Straße bringen. In der Folge wird es auch im nächsten angekündigten Stromer i4 verbaut sein und in allen Fahrzeugklassen ausgerollt werden.
Die Basis dafür bilden das neue Operating System 8, eine neue Generation von Displays, neue Bedienelemente und Software, die laufende Updates erfährt. Optisch fällt sofort der neue, gebogene Touchbildschirm auf dem Armaturenbrett auf, das die digitalen Instrumente (12,3 Zoll) und die Anzeigen des Infotainmentsystems (14,9 Zoll) mit umfassenden Individualisierungsmöglichkeiten in Sachen Darstellung zu einer Einheit verschmelzen lässt.
Davon abgesehen fällt auf, was nicht mehr da ist: nämlich knapp die Hälfte der bisherigen Tasten und Schalter. Die letzten Mohikaner zum Ansteuern oft genutzter Grundfunktionen sitzen auf Bedieninseln, auf der Mittelkonsole ist der neue gestaltete Controller mit Touchfunktionen postiert.
Auch die Regelung der Klimaanlage ist künftig in das Display integriert. Diese Entscheidung haben sich die Bayern sicherlich nicht leicht gemacht, denn darauf reagieren nach wie vor zahlreiche Autofahrer verschnupft. Nur sollte es, wenn es nach BMW geht, noch selten erforderlich sein, dass man tatsächlich hingreifen muss.
Und zwar aus dreierlei Gründen: Grundlage für die bestmögliche Voreinstellung ist die Auswertung von mehr als 440 Millionen Kundenfahrten über alle Fahrzeugklassen und Weltregionen hinweg. Die neue Klimaautomatik regelt neben der Gebläsestärke auch die Lenkrad- und Sitzheizung, sowie die Sitzlüftung und bezieht in seine Entscheidungen auch die Anzahl an Insassen oder Intensität und Richtung der Sonneneinstrahlung mit ein. Manuelle Abweichungen werden je nach Fahrer im Nutzerprofil gespeichert und automatisch eingestellt, wenn man sich ans Steuer setzt.
Und zu guter Letzt wäre da ja noch die Sprachsteuerung, über die man den persönlichen Onboard-Assistenten erreicht, dem man bei den Bayern übrigens selber einen Namen geben kann.