Es war einer seiner ersten öffentlichen Auftritte in seiner neuen Funktion: Seetarama Kotagiri, der Nachfolger von Don Walker als weltweiter Magna-CEO, eröffnete den ersten Virtual Media Day von Magna Steyr. Seine Einschätzung der aktuellen Lage? „Covid-19 hat starke kurzfristige Auswirkungen gehabt“, so Kotagiri. Die Langzeitfolgen seien nicht absehbar, man erkenne aber einige Entwicklungen jetzt klarer: Die Elektrifizierung des Automobils beschleunige sich. Außerdem beobachte er die Teilung zwischen Automobil als Besitz und dem Auto als reinem Mobilitätsservice, etwa zum Mieten.

Für Frank Klein, den Präsidenten von Magna Steyr mit 31 Produktions- und Entwicklungsstandorten sowie 13.000 Mitarbeitern, war das die Einleitung für eine Leistungsschau des Unternehmens, das nicht nur Autos produziert und komplett entwickelt, sondern genauso Sensoren/Kameras für autonomes Fahren, Hightech-Autositze oder eine neue Batterieplattform im Programm hat.

Fisker baut den Ocean

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Genau auf dieser Batterieplattform will das Auto-Start-up Fisker ab Ende 2022 bis zu 50.000 Elektro-SUVs namens Ocean bauen – hier geht's zum Artikel der Kleinen Zeitung. Klein erklärt, dass man Ende des Jahres den Produktionsstandort im Verbund Graz/Hoce (Slowenien) festlegen werde. Sprich: Sollten weitere neue Kunden bei Magna produzieren lassen wollen, dann werde man das Werk in Slowenien (Hoce) ausbauen, um höhere Stückzahlen bewältigen zu können. Beide Standorte sollen ausgelastet werden. Bekannt ist, dass Magna mit einem weiteren Start-up in Verhandlung steht: das US-Unternehmen Canoo, das auch Elektro-Vans entwickelt.

Magna Steyr setzt überhaupt auf die E-Schiene und hat sämtliche Elektrifizierungsoptionen für Autokonzerne und Start-ups im Talon: Mild-Hybrid, Plug-in-Hybrid bis zum E-Auto – gesammelt in einem modularen und auf große Stückzahlen skalierbaren System. Die neuen Plug-in-Hybrid-Pakete schaffen zum Beispiel bis zu 100 Kilometer rein elektrische Reichweite.

Aber Klein meint, auch die Brennstoffzellentechnologie sei im Kommen. Dementsprechend habe man bei der Entwicklung die Weichen gestellt. Trotzdem glaube er nicht an eine unmittelbare Umsetzung, sondern eher, dass der Markt erst 2030 rund eine Million Wasserstoffautos umfassen werde. 50 Prozent davon Trucks und Busse, 50 Prozent Pkw. Magna sei aufgrund flexibler Produktionssysteme dafür bereit.

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