Die Energiegewinnung durch Photovoltaik gehört zu den Schlüsseltechnologien zur Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energiequellen. Der Einsatz dieser Technologie in großem Maßstab setzt jedoch die Verfügbarkeit entsprechender Flächen für die Installation von Photovoltaikmodulen voraus. Diese Flächen stünden im Bereich des hochrangigen Straßennetzes zur Verfügung, werden jedoch bisher kaum für solare Nutzung in Betracht gezogen. Deshalb wollen das Austrian Institute of Technology (AIT) und Partner diese Flächen in einem Forschungsprojekt für die Gewinnung von Sonnenenergie nutzen. Ein Prototyp der energieerzeugenden Autobahnüberdachung soll bald getestet werden.

Gemeinsam mit den Projektpartnern Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und Forster Industrietechnik GmbH arbeitet das AIT an der Entwicklung von Photovoltaik-Paneelen und Stützkonstruktionen, mit denen sich die Fahrbahnen überdachen lassen. Neben dem erhofften Energiegewinn soll die Überdachung noch weitere Vorteile mit sich bringen, hieß es in einer Aussendung. Dazu zählt Projektleiter Manfred Haider vom Center for Mobility Systems des AIT etwa die Erhöhung der Dauerhaftigkeit und die Erhaltung der Oberflächeneigenschaften der Fahrbahn durch Schutz vor Überhitzung und Niederschlägen sowie zusätzlichen Lärmschutz.

Praxistauglichkeit auf dem Prüfstand

Der im ersten Projektteil entwickelte Prototyp soll im zweiten Teil des Projekts "PV-SÜD" als Demonstrator mit Messtechnik ausgerüstet und ein Jahr lang im Betrieb wissenschaftlich begleitet werden. Unter anderem wird dabei überprüft, ob die solare Nutzung der Straßen praxistauglich umzusetzen ist, etwa in Bezug auf Wartung oder Schneeräumung. "Aus den Analysen der Konzeptphase sowie den Messdaten des Demonstrators erhoffen wir uns wertvolle Erkenntnisse für den zukünftigen Einsatz solcher Photovoltaiksysteme im D-A-CH-Raum", so Haider.

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Das Projekt wird vom Umweltministerium, der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie dem deutschen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und dem Bundesamt für Straßen ASTRA (Schweiz) finanziert.

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