Klingt zwar unmöglich, aber ab 2021 fährt die EU in jedem neuen Auto mit. Und zwar im Bordcomputer, der unter anderem auch den Spritverbrauch misst. Das tun sie ohnehin schon seit vielen Jahren und senden diese Daten an die Autohersteller, die die Informationen für interne Zwecke verwenden. Ab dem nächsten Jahr allerdings müssen sie diese Aufzeichnungen aus Pkw und leichten Nutzfahrzeugen an die Kommission der Europäischen Union weiterleiten.

Der Grund dafür ist, dass die in den Prospekten abgedruckten Spritverbräuche und die in Wirklichkeit auseinanderklaffen. Mit der Umstellung auf den realistischeren Messzyklus WLTP wird das wohl weniger werden – und genau das sollen die Beamten in Brüssel im Auge behalten.

Ab 2021 in allen Neuwagen

Gelingen soll das Dank einer Software mit dem Namen „On-Board Fuel Consumption Meter“ (OBFCM), die den tatsächlichen Spritverbrauch aufzeichnet und die Daten direkt von unterwegs verschicken kann. Mit diesem Jahr müssen diese Technik alle neuen Modelle inklusive Facelifts, die auf den Markt kommen, eingebaut haben. Ab 2021 dann alle Autos, die neu zum Straßenverkehr zugelassen werden. Betroffen sind nicht nur Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, sondern auch Plug-in-Hybride und Elektroautos. Bei ihnen wird der reale Stromverbrauch gemeldet.

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Übermittlungsweg noch offen

Offen ist noch, wie die Daten an die EU-Komission übermittelt werden sollen. Möglich wären ein direktes Versenden über das Internet, das Auslesen und Weiterleiten bei jeder Pickerl-Überprüfung in der Werkstatt, Kontrollen im Rahmen von Planquadraten oder das gebündelte Auswerten großer Fahrzeugflotten wie etwa den Fuhrparks von Autovermietungen.

Persönlicher Spritverbrauch aufgezeichnet

Bis 2030 will man in Brüssel ein Gesetz zimmern, dass die Autohersteller zwingen soll, die Lücke zwischen Labor- und Realwerten zu schließen. Die Anzahl der Dinge, die man aus diese Datenmengen ablesen kann, reichen natürlich weit über die geplanten Berichte hinaus, die Brüssel zu den Verbrauchsabweichungen herausgeben will. Nicht nur theoretisch wäre es möglich zu sehen, welche Autofahrer besonders sparsam unterwegs sind und wer einen Bleifuß hat. Und im Zuge einer CO2-Abgabe dafür zu belohnen – aber auch zu belasten.

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