Als von der Marke Volkswagen noch keine Rede war, hatte der Erzrivale mit dem Opel ab 1936 schon einen im Programm. „Der Kadett ist, wie die ersten Probefahrten uns bestätigen, ein für diese Preislage keineswegs alltägliches Fahrzeug“, las der interessierte Motorist am 5. Dezember des Jahres in der Braunschweiger Tageszeitung.
Und der erste Kadett war technisch wie preislich wahrhaft eine Ansage. Wie sein großer Bruder Olympia fuhr auch der Kleinwagen mit einer damals hochmodernen selbsttragenden Karosserie vor. Während die Scheinwerfer beim Mitbewerber oft noch frei standen, waren sie beim Kadett in die Kotflügel integriert - da halfen den Rüsselsheimern die Ezzes der Designstudios der Konzernmutter General Motors aus den USA.
Der seitengesteuerte Vierzylinder-Motor schöpfte 23 PS aus 1073 ccm und beschleunigte die Limousine - wahlweise wurde auch eine Cabrio-Limousine angeboten - auf knapp 100 km/h, was anno dazumal ziemlich flott war. Alleine, wenn man sich die Straßen vorstellt, auf denen sie gefahren wurden.
Ebenfalls ambitioniert: Der Kadett war mit hydraulischer Vierradbremse ausgestattet. Da stand man damals lange vor den meisten anderen. Das alles bekamen die Kunden für eine erschwingliche Summe von 2100 Mark. Kein Wunder, dass bis 1940 mehr als 100.000 Exemplare gebaut wurden.