Man stelle sich die Gesichter der amerikanischen Händler vor, als Lastwagen 1969 die ersten Honda N600 vor den Schauräumen abluden. „Und wo ist der Rest von dem Auto?“ Denn als erstes Modell exportierten die Japaner in das Land der Straßenkreuzer ausgerechnet ein Kei-Car. Als solches war der Bonsai nur 2,96 Meter lang und lag damit im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wohl nur ganz knapp über der Wahrnehmungsschwelle.
Und auch unter dem Motorhäubchen des Fronttrieblers schien zum „American Way of Drive“ so einiges zu fehlen - zumindest sechs Zylinder: Statt eines blubbernden V8, wie er damals in den USA zur Grundausstattung in jedem ernst zu nehmenden Auto gehörte, schnatterte ein luftgekühlter Zweizylinder-Reihenmotor mit 598 Kubikzentimeter Hubraum - das entspricht nicht einmal dem größten Cola, das McDonalds in seinem Heimatland im Programm hat.
Das Alumotörchen drehte aber wacker bis 9000 Touren und produzierte muntere 43 PS, die mit den 550 Kilogramm Leergewicht leichtes Spiel hatten. Damit bot der N600 den trägen Heckflossern auf den Highways sogar Paroli und war in den Händen unerschrockener Piloten knapp 130 km/h schnell. Bis 1972 wurden trotz der Winzigkeit des N600 rund 25.000 Stück verkauft.