Oje, dachte ich mir nach den ersten Kilometern mit dem Cupra Ateca: Jetzt musst du deine Autowahl wieder einmal neu überdenken. Denn dieses Auto hat mich auf eine Art und Weise beeindruckt, die ich nicht erwartet hätte - positiv, wohlgemerkt.

Es geht freilich auch um Seat als Ganzes. Wie die Spanier nach vielen mühsamen Jahren wieder die Erfolgsspur gefunden haben. Und wie sie jetzt eine neue Marke launchen, von der keiner Erfolg erwartet hat - um dann trotzdem damit zu reüssieren. Das zeigt, dass die richtigen Personen an den entscheidenden Hebeln sitzen.

Überhaupt, die Idee Cupra: Wie weit man sie spinnen kann, beweist die Elektro-SUV-Studie Cupra Tavascan, die auf einer eigenen Plattform gebaut werden könnte. Das zeugt von klaren Visionen, die Seat-Chef Luca di Meo und Cupra-Mastermind Wayne Griffiths haben. Auch zur Zukunft der Mobilität, wie di Meo in einem Interview mit meinen Kollegen erklärt hat. Etwa, dass man künftig Kilometer, die ein Kunde fährt, verkaufen könnte und so eine Mobilitätsplattform mit vielen Fahr-Optionen managt. Seat als Mobilitäts-Netflix, sozusagen.

Dieses Video könnte Sie auch interessieren

Man muss so weit ausholen, damit man den Cupra Ateca, den Erstling des Markenprojekts, auch besser erfassen und verstehen kann. Cupra steht nicht für eine oberflächliche Veredelung, sondern für ein ganzes Konzept mit reichlich technischer Substanz. Auch wenn man sich der Einzelteile des Konzerns bedient.

Alleine der Motor ist ein Hammer, 300 PS, sehr manierlich, das maximale Drehmoment kommt bei 2000 U/min voll in Schwung, aber von den mittleren Drehzahlen bis zum roten Bereich hat man eine wunderbare lineare Beschleunigung. Kraftvoll, ohne ruppig zu wirken, das hat bei allen Muskelspielen Stil. Wären da nicht die Windgeräusche. Beim Verbrauch bewegt man sich im 9-Liter-Bereich auf 100 km.

Der Cupra Ateca ist in Zeiten wie diesen ein Plädoyer für das Autofahren: Das Auto gibt klare Rückmeldungen, man spürt es in jedem Detail, und wie der SUV einlenkt, das ist wirklich fein. Allrad und Schaltung sind das sowieso. Schnelle Ausweichmanöver/Lastwechselreaktionen gelingen völlig problemlos, ein echtes Sicherheitsmerkmal. Ebenso von einer guten Klarheit: Die Instrumente, das Interieur, nichts ist überladen. Die Sitze sind in Ordnung.

Mehr zum Thema