Weltweit sind 65 Millionen Erdgasautos unterwegs. Doch für einen richtigen Durchbruch von CNG – Compressed Natural Gas – hat es noch nicht gereicht. Vor allem hierzulande nicht: Im Vorjahr wurden gerade einmal 650 Erdgasfahrzeuge verkauft.
Doch jetzt dürfte die Zeit für den umweltfreundlichen Kraftstoff reif sein: Weil der Diesel wegbricht, zugleich die Elektromobilität noch fragwürdig und Wasserstoff in weiter Ferne ist, könnte kurzfristig die Stunde für Erdgas als attraktive Brückentechnologie schlagen.
So sehen es auch die Chefs von Österreichs Konzern-Riesen Porsche Holding und OMV, die eine Kooperation beschlossen und Erdgas salonfähig machen wollen. OMV-Boss Rainer Seele, der selbst einen erdgasbetriebenen Audi A5 fährt, geht mit der Fahne voran und räumt mit Vorurteilen auf: "Ein Erdgasauto fährt sich wie ein Benziner, lässt sich leicht und sicher betanken und darf auch in jede Parkgarage fahren.“
Was Erdgas vor allem aber ist: effizient und wirtschaftlich. Sieht man davon ab, dass Erdgas für relevante Reduzierungen bei CO2, Stickoxiden und Feinstaub sorgt, sinken die Treibstoff-Kosten im Vergleich zum Benziner um bis zu 50 Prozent, im Vergleich zum Diesel um ein Drittel. Volltanken für eine Handvoll Euro – rund 13 Euro – soll möglich werden.
Die OMV nimmt zehn Millionen Euro für den Ausbau des CNG-Tankstellennetzes in Österreich in die Hand, derzeit hält man bei 160 Zapfsäulen. Als besonderes Zuckerl sollen Käufer eines Erdgasfahrzeugs aus dem Volkswagen-Konzern im ersten Jahr (15.000 km) bei der OMV kostenlos tanken können. Der Weltmarktführer hat aktuell 13 Erdgasmodelle der Marken VW, Audi, Seat und Skoda im Programm. In Österreich will Porsche den Absatz zügig auf 5000 Stück steigern.
Gerhard Nöhrer