Seat bleibt die Überraschung im VW-Konzern: Die strategische Ausrichtung zwischen einer SUV-Offensive, die die Spanier in die Erfolgsspur gebracht hat, und der Aufgabe im VW-Konzern, die urbane Mikromobilitätsschiene aufzubauen, macht die Marke fit für die Zukunft.

Man muss so weit ausholen, damit man den Tarraco einordnen kann: Denn Seat spielt sich bei dem mit 4,74 Metern größten SUV der Spanier mit beiden Welten. Man legt dem Käufer einen E-Scooter in den Kofferraum.

Der Tarraco auf den ersten Blick: Groß, ohne klobig zu wirken. Stattlich, ohne statisch zu erscheinen. Die Verarbeitungsqualität erscheint gut. Auch mit der Digitalisierung im Cockpit kann ich mich anfreunden: übersichtlich und klar. Der mittlere Bildschirm besitzt eine perfekte Position zum Ablesen, Bedienen etc., nur die Einbettung ist nicht ideal.

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Fahrerisch macht mir der Tarraco die größte Freude: Bei den Motoren würde ich mich für den Diesel entscheiden, wenn möglich für die 190 PS. Mit den 400 Nm Drehmoment hat man die ideale Unterstützung: Der Seat hängt gut am Gas und nur mit dem Diesel wird man bei dem Tarraco-Gewicht auf passable Verbrauchswerte kommen.

Der Abrollkomfort ist gelungen. Die unterschiedlichen Fahrmodi unterscheiden sich gering. Die Lenkung ist exakt und gut, das ganze Seat-Paket hat außerdem das gewisse Etwas. Und meine Kollegen vom Mobilitätsteil haben in der Wüste erfahren, dass der Allrad Nehmerqualitäten hat.

Die Materialauswahl/Innenausstattung ist nicht glamourös, sondern zweckmäßig. Dafür kann man beim Platzangebot punkten. Und trifft so den Kern der Botschaft. Der Tarraco ist ein Viel-Reisender, ein Multifunktionaler (dritte Sitzreihe möglich, Sitzkonfigurationen, Anschlüsse etc.), ein Platzmacher. Und wenn's zu eng wird, kommt der E-Scooter zum Einsatz. Der macht richtig Spaß, ehrlich.

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