Die großen, glanzvollen Autosalons gelten als Dinosaurier der Mobilitätsbranche. Sie sind akut vom Aussterben bedroht. Bestes Beispiel: Die Detroit Motor Show, die 2019 ein letztes Mal Anfang Jänner über die Bühne geht - und ab 2020 auf einen Termin im Juni setzt. Zuletzt waren es ja nicht nur die Absagen von BMW, Mercedes oder Audi oder die hippe Konsumenten-Elektronik-Messe (CES) von Las Vegas, die nahezu gleich zeitig stattfindet und Detroit die Show stiehlt. Mercedes, Audi und VW etwa stehen längst lieber im Glanz der CES. Es war auch das Konzept der klassischen Autoshow, das - wie in aller Welt - überholt scheint. Nur neue Autos zu zeigen, reicht nicht mehr.
Deshalb wollen die Detroit-Verantwortlichen ihre Autoshow zu einem amerikanischen Goodwood umformatieren. Zu einer mobilen Erlebniswelt, einer echten Mobilitätsmesse, die autonomes Fahren genauso greifbar machen soll wie Showacts oder Testmöglichkeiten. Dafür will man Teile der Stadt öffnen und miteinbeziehen.
Von den großen Autoshows 2019 in Europa ist derzeit Genf im März noch am ehesten gesetzt - trotz einiger Absagen wie von Opel, Ford, Volvo oder Hyundai bleibt man wie andere beim klassischen Ausstellungsmuster. Ein Fragezeichen steht hinter Frankfurts IAA-Zukunft im Herbst. Marken wie Renault, Dacia werden fehlen, Peugeot und Citroen überlegen noch. Letztes Jahr wurde schon der alternierend stattfindende Autosalon von Paris durch Absagen getroffen. VW, Audi werden sich Frankfurt aber nicht entgehen lassen - Paris hatten sie verweigert. Die Messen in China gewinnen hingegen an Bedeutung, obwohl der Volumenmarkt schwächelt. Wohl ein Grund mehr, Flagge zu zeigen.
Österreich feiert derweil vom 10. bis 13. Jänner dieVienna Autoshowmit einer Reihe von Österreich- und Europa-Premieren.
Didi Hubmann