Wildwechsel: Statistisch gesehen ereignet sich auf Österreichs Straßen etwa alle sieben Minuten ein Unfall mit einem Wildtier. „Beim Zusammenstoß wirken starke Kräfte auf das Fahrzeug ein“, sagt Klaus Schachenhofer, Generalsekretär des Dachverbands „Jagd Österreich“. „Die Wucht, mit der bei Tempo 60 ein Auto einen Rothirsch trifft, entspricht etwa dem Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten.“ Besondere Aufmerksamkeit ist in den frühen Morgen- und Abendstunden, an Waldrändern und entlang Feldern geboten.
Glätte: Neben Nebel und Frost droht auf Land- und Dorfstraßen zusätzlich Glätte durch Laub oder Schmutz von den Erntefahrzeugen. „Nasse Blätter und feuchte Erde können so glatt wie Schnee sein“, sagt Eberhard Lang vom TÜV Süd. Die Reifen haben nur noch rund ein Fünftel der Haftung, die sie bei trockenem Asphalt bieten. Während jedoch bei Schnee recht vorsichtig gefahren wird, passen Autofahrer das Tempo auf verschmutzten Straßen kaum an.
Temperaturen: Es wird Zeit, an das Umstecken auf die Winterräder zu denken. Denn selbst wenn noch ein Schnee liegt, kann man wichtige Meter an Sicherheit verschenken: Die Gummimischung der Sommerreifen ist für Temperaturen unter plus sieben Grad Celsius zu hart. Der Bremsweg wird länger und die Kurvenhaftung schlechter.
Nebel: Ab Oktober steigt die Zahl der Nebelunfälle signifikant: Wegen der schlechten Sicht hängen sich Lenker häufig an das Licht des Vordermanns. „Dadurch ist der Abstand oft zu gering und das Tempo
entspricht nicht mehr der Sichtweite“, warnt Roland Frisch, Fahrtechnikexperte beim ÖAMTC. Deshalb: Zwei-Sekunden-Abstand einhalten, schon vor der Nebelbank Geschwindigkeit anpassen, Abblendlicht und Nebelscheinwerfer einschalten, als Letzter in der Kolonne auch die Nebenschlussleuchte.
Aquaplaning: Und plötzlich scheint die Welt unterzugehen: Überraschende Starkregengüsse verwandeln die Straßen in gefährliche Rutschbahnen. Sobald das Wasser auf dem Asphalt wenige Millimeter hoch steht, kann bei höheren Geschwindigkeiten ein Wasserkeil unter den Vorderrädern entstehen, der das Fahrzeug unlenkbar macht. „Je nach Profiltiefe der Pneus ist es bei 80 km/h oder schon davor so, als würde man Wasserski fahren“, sagt Christian Koch, Reifenexperte bei Dekra. Wenn’s passiert, ist die richtige Reaktion gefragt: zügig vom Gas gehen, Kupplung treten, geradeaus lenken.
Blendung: Keine Frage: Wir genießen die Herbstsonne – aber weil sie so tief steht, birgt sie Gefahren für Fahrzeuglenker. „Wenn die Sonne fast waagrecht durch die Windschutzscheibe fällt, ist die kurzfristige Blendung oft sehr groß“, sagt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Das kann zum Übersehen von Ampeln, Baustellen und Bodenmarkierungen führen. Fußgänger, Radfahrer oder Tiere nahe der Straße werden verspätet oder nicht erkannt. Also: Tempo und Abstand zum Vordermann anpassen, Sonnenbrille griffbereit halten.