Im aktuellen Crashtest des ÖAMTC und seiner Partner schafften nur fünf von 15 untersuchten Autos die Fünf-Sterne-Wertung: BMW 6 GT, Hyundai Kona, Jaguar F-Pace, Kia Stinger und Toyota Yaris. Ein Grenzfall ist der Kia Stonic, der in der Serienausführung nur drei Sterne erreicht – mit einem Sicherheitspaket, das gegen Aufpreis erhältlich ist, hingegen ebenfalls fünf Sterne.

"An dieser Stelle sind die Hersteller gefordert. Der Test zeigt, dass ein hohes Sicherheitsniveau für die verschiedensten Fahrzeugklassen ohne weiteres erreichbar ist. Es kann nicht sein, dass man dafür bei einigen Modellen einen Aufpreis bezahlen muss", kritisiert ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. Das betrifft im jüngsten Crashtest übrigens nicht nur den Kia Stonic, sondern auch den Toyota Aygo, der allerdings auch mit optionalem Sicherheitspaket nur vier Sterne erreicht (in der Serienausstattung sind es drei Sterne).

Aber auch, wenn Sicherheit keine Preisfrage sein darf, ist man mit einem "Safety Pack" in den genannten Autos besser aufgehoben als in einem der sieben Drei-Sterne-Modelle im aktuellen ÖAMTC-Crashtest. Auch in diesem mittelmäßigen Bereich sind Hersteller und Fahrzeugklassen bunt gemischt: Alfa Romeo Giulietta, Dacia Duster, DS 3, die bis auf Details baugleichen Ford C-Max und Ford Grand C-Max, MG ZS und Opel Karl liegen in Erwachsenen- und Kindersicherheit, Fußgängerschutz sowie der Ausstattung mit Fahrerassistenten zum Teil weit hinter den besten Fahrzeugen im Test zurück.

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Ein Sonderfall ist der Fiat Punto, der in der getesteten Version keinen einzigen Stern erreicht. ÖAMTC-Cheftechniker Lang erklärt: "Der Punto wird, abgesehen von kleineren, sicherheitstechnisch nicht relevanten 'Facelifts', nach wie vor in der Version gebaut und verkauft, die 2005 eingeführt wurde. Damals schnitt er im Crashtest mit vier Sternen gut ab – nach heutigen Kriterien reicht es zu keinem einzigen." Der Grund ist das Fehlen jeglicher Sicherheitsassistenten, das voll auf die Gesamtwertung durchschlägt. Lediglich ein Seatbelt-Reminder auf dem Fahrersitz ist vorhanden, was im heutigen Testverfahren zu wenig ist, um punkten zu können.

"Zu beachten ist, dass beim EuroNCAP-Crashtest stets die in Europa erhältliche 'Minimalvariante' des Fahrzeuges herangezogen wird. In Österreich ist der Punto laut Fiat mit einem Seatbelt-Reminder auch auf dem Beifahrersitz ausgestattet", hält der ÖAMTC-Experte fest. Unabhängig davon sind aber auch die Werte in den übrigen Kriterien so schwach, dass dies maximal für zwei Sterne gereicht hätte.

Überraschend kommt das für den ÖAMTC-Cheftechniker nicht: "Natürlich kann ein über so viele Jahre unverändert gebliebenes Auto nicht mit aktuellen Modellen mithalten. Zu kritisieren ist, dass der Hersteller sicherheitstechnisch nicht mehr nachgebessert hat."