Dass am Freitag, den 13. mehr Unfälle passieren, ist ein Mythos. Tatsächlich ist der 1. Dezember der unfallträchtigste Tag des Jahres. Das heißt, an diesem Tag müssen Autofahrer im Straßenverkehr besonders vorsichtig sein. Das ergab eine Analyse der Kfz-Schäden, die in den vergangenen zehn Jahren (2007 bis 2016) bei der Wiener Städtischen gemeldet wurden. "Wie aus unserer Statistik hervorgeht, passieren am 1. Dezember durchschnittlich 272 Unfälle, so viele wie sonst das ganze Jahr nicht. Erhöhte Vorsicht ist jedoch die gesamte Adventzeit geboten - während der 'stillen Zeit des Jahres' ist das Unfallrisiko dauerhaft erhöht", sagt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.
Auffallend ist, dass die Monatsersten im Ranking der Top 10 der unfallträchtigsten Tage des Jahres sehr weit vorne liegen. Nach dem 1. Dezember rangieren der 1. Oktober (durchschnittlich 257 Kfz-Unfälle pro Tag) und der 1. Juli (251) auf den Plätzen zwei und drei. Ebenfalls unter den Top 10 ist der 1. September (233). Der Dezember ist vor allem durch die Adventzeit geprägt, in der sich viele Unfälle ereignen. Nach Weihnachten fällt das Unfallrisiko markant ab, so geschehen von 25. bis 31. Dezember durchschnittlich "nur" 118 Kfz-Unfälle.
Spitzenreiter im Monatsranking ist Oktober
Bei Betrachtung der einzelnen Monate zeigt sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Im vergangenen Jahrzehnt (2007 bis 2016) liegt der Oktober mit durchschnittlich 197 Kfz-Unfällen auf Platz eins. Dicht gefolgt von den Monaten Juni, September und Dezember. "Dies hängt unter anderem mit der Witterung zusammen. Autofahrerinnen und Autofahrer müssen somit noch aufmerksamer sein als sonst", betont Wendler. Das bedeutet, die früher einsetzende Dunkelheit sowie schlechte Sicht- und Fahrbahnbedingungen durch Nässe und Nebel sind für die Verkehrsteilnehmer eine zusätzliche Herausforderung. Neben der Witterung stellt der Wildwechsel eine weitere Ursache für die steigenden Unfallzahlen in den dunklen Monaten dar.
Freitag und Montag sind die gefährlichsten Wochentage
Bei den Wochentagen liefern sich Montag und Freitag ein hartes Duell. Im Zehn-Jahres-Vergleich liegt der Freitag mit durchschnittlich 228 Kfz-Unfällen an der Spitze. Das Wochenende mit Samstag und Sonntag rangiert mit großem Abstand am Ende der Auswertung. Am Sonntag werden durchschnittlich gar nur 89 Kfz-Unfälle verzeichnet. "Vor allem der Berufsverkehr unter der Woche und der Start ins Wochenende am Freitag schlagen sich in der Statistik nieder. Am Wochenende fallen diese Frequenzspitzen weg und auch der Lkw-Verkehr ist gesetzlich eingeschränkt und somit wesentlich geringer", erklärt Wendler.
Wie es zu den Peaks kommt
Den einen Grund, weshalb manche Tage bzw. Monate hervorstechen, gibt es nicht. Vielmehr summieren sich mehrere Umstände, die zu einer höheren Unfallgefahr führen. Zu Herbstbeginn im Oktober sind die Ursachen meist - wie oben ausgeführt - in der Witterung begründet. Im Dezember, der insgesamt fünf der Top 10-Unfall-Tage liefert, kommen noch gefährlichere Fahrbahnverhältnisse durch niedrigere Temperaturen/Glätte/Schnee sowie die stressige Adventzeit hinzu.