Aktuelle Fahrzeuge sind in der Regel serienmäßig mit Isofix- und Top-Tether-Verankerungen ausgestattet. Das soll Einbau und korrekte Sicherung von Kindersitzen erleichtern. Dennoch passt nicht jeder Sitz in jedes Auto, wie die regelmäßigen Einbau-Tests des ÖAMTC zeigen. Heuer wurden 16 Familienfahrzeuge (Limousinen, Kombis, kleinere SUV) unter die Lupe genommen.

Das Fazit von ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl: "Wenn man von vornherein weiß, dass man nie mehr als zwei Kinder mitnimmt, ist im Prinzip jedes der Autos in diesem Test geeignet. Sobald jedoch mindestens drei Kindersitze installiert werden müssen, treten bei vielen Fahrzeugen Probleme auf. Nur vier der 16 Testkandidaten bieten dafür ausreichend Platz auf der Rückbank."

Hinten sitzen Kinder am sichersten

Generell lautet die Empfehlung des ÖAMTC-Experten, Kinder immer im Fond zu sichern, am besten auf den beiden äußeren Plätzen. Entsprechend leicht sollten sich dort also die unterschiedlichsten Kindersitze montieren lassen.

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Die besten Werte erreichten beim Einbau auf den Rücksitzen Citroen Grand C4 Picasso und Peugeot 3008, bei denen problemlos drei Kindersitze nebeneinander installiert werden können. "Das ist auch beim Dacia Logan MCV und Renault Grand Scenic möglich, allerdings nicht über die Isofix-Verankerungen, sondern nur, wenn die Sitze mit 3-Punkt-Gurt befestigt werden", sagt der ÖAMTC-Techniker. Die restlichen zwölf Autos sind nicht geeignet, drei Kindersitze auf der Rückbank zu installieren – entweder aus Platzgründen oder, wie beim Fiat Tipo SW und Toyota C-HR, weil der Kfz-Hersteller laut Bedienungsanleitung einen mittig platzierten Kindersitz ausschließt.

Beifahrersitze nur in Ausnahmefällen verwenden

"Auf dem Beifahrersitz sollte nur dann ein Kindersitz installiert werden, wenn hinten alles belegt ist – oder der Platz dort nicht ausreicht", stellt Kerbl klar. Dabei ist zu beachten, dass der Beifahrerairbag unbedingt deaktiviert werden muss, wenn ein rückwärtsgerichteter Kindersitz eingebaut wird. Beim Subaru Levorg funktioniert das automatisch. Mini Countryman, Peugeot 3008 und 5008 sowie Renault Grand Scenic haben hingegen den Vorteil serienmäßiger Isofix-Verankerungen auf dem Beifahrersitz. Entsprechend sind diese fünf Autos am besten für einen vorne installierten Kindersitz geeignet.

Probefahrt mit Kindern und Kindersitzen machen

Wenn ein neues Familienfahrzeug angeschafft werden soll, empfiehlt ÖAMTC-Experte Kerbl, die Probefahrt mit montierten Kindersitzen durchzuführen und auch die Kinder mitzunehmen: "Bei einer Testfahrt mit Kind und Kegel können in der Praxis Gurtlänge, Zugänglichkeit von Verankerungen und Platzangebot getestet werden. Von Vorteil ist auch, wenn man sich vom Händler gleich den Einbau genau erklären lässt."

Mit diesen Fahrzeugen und Sitzen wurde getestet

Zum ÖAMTC-Test traten an: Citroen Grand C4 Picasso, Dacia Logan MCV, Fiat Tipo Station Wagon, Honda Civic, Hyundai i30, Hyundai Ioniq Hybrid, Mini Countryman, Peugeot 3008, Peugeot 5008, Renault Grand Scenic, Seat Ateca, Skoda Kodiaq, SsangYong Tivoli, Subaru Levorg, Toyota C-HR und VW Tiguan. Getestet wurde der Einbau der Kindersitze Maxi-Cosi Pebble Plus mit FamilyFix, Römer Versafix und Cybex Solution M Fix.