Im Herbst macht die tiefstehende Sonne - gerade in den Früh- und Abendstunden - den Autofahrern das Leben schwer. Es kann schnell geschehen, dass plötzlich die Sonne so stark blendet, dass man kaum noch etwas sieht. Besonders wenn die Straßen feucht sind, blenden die reflektierenden Sonnenstrahlen, wodurch die Sicht extrem eingeschränkt ist. Dagegen hilft mitunter auch nicht die herunter geklappte Sonnenblende.
Autofahrer sollten in solchen Situationen sehr vorsichtig fahren, da es im Falle eines Unfalls zu massiven Problemen mit der Versicherung kommen kann, wie Stefan Mann, Leiter der ARBÖ-Rechtsabteilung, ausführt: „Der Autofahrer muss alles für eine sichere Fahrt getan haben. Wenn trotz massiver Blendung durch tiefstehende Sonne gefahren wird, kann im Falle eines Unfalls eine Obliegenheitsverletzung samt grob fahrlässigem Verhalten vorgeworfen werden.“
Strafrechtliche Konsequenzen sind im Falle eines Verfahrens ebenso wenig ausgeschlossen, wie Probleme mit der Versicherung, die sich leistungsfrei erklären kann. Daher sollte bei extremer Blendung die Geschwindigkeit angepasst oder eine Sonnenbrille verwendet werden.
Wenn dies nicht hilft, so darf der Autofahrer auch jederzeit stehen bleiben, wie Mann erklärt: „Das Auto sollte möglichst weit rechts am Straßenrand abgestellt werden. Auf der Autobahn darf in dieser Ausnahmesituation sogar am Pannenstreifen angehalten werden. Allerdings muss der Fahrer im Auto bleiben.“
Windschutzscheibe: „Besonders die uneingeschränkte Sicht durch die Windschutzscheibe ist gerade im Herbst extrem wichtig. Eine schmutzige oder verschmierte Innenseite der Windschutzscheibe erhöht die Gefahr des Anlaufens, insbesondere wenn es draußen regnerisch ist“, so ARBÖ-Pressesprecher Sebastian Obrecht. Zudem können Schmutzschlieren durch die im Herbst oftmals tiefstehende Sonne zu unangenehmen Reflexionen führen, wodurch Gefahren zu spät oder gar nicht wahrgenommen werden.
Wischerblätter: Für die Pflege der Außenseite der Windschutzscheibe sollten rechtzeitig neue Wischerblätter montiert werden, insbesondere wenn sie beschädigt sind. Die Gummimischung kann durch die extremen Temperaturen im Hochsommer härter geworden sein, weshalb die Wischqualität nicht mehr den notwendigen Erfordernissen entspricht. Gerade im Herbst können die Straßen stärker verschmutzt sein (herabfallende Blätter, Erde die sich während der Fahrt von Landmaschinen löst und auf der Straße liegen bleibt, etc.). Dadurch verschmutzen die Scheiben schneller und die Sicht kann plötzlich beeinträchtigt sein. Zusätzlich sollte geprüft werden, ob in der Scheibenwisch-Anlage ausreichend Reinigungsmittel vorhanden ist damit Autofahrer nicht im Blindflug unterwegs sind.
Lufteinlässe an der Windschutzscheibe: Zusätzlich ist es empfehlenswert, dass Autofahrer auch regelmäßig die Lufteinlässe am unteren Ende der Windschutzscheibe kontrollieren. Blätter, die in das Lüftungssystem gelangen, können die Leistungsfähigkeit der Klimaanlange minimieren, und wenn die Blätter verfaulen auch zu unangenehmen Gerüchen führen.
Reifendruck: Wenn man mit dem falschen Reifendruck unterwegs ist, fährt sich der Reifen unregelmäßig ab. Dabei ist es egal, ob die Luft im Reifen zu viel oder zu wenig ist. Bei zu wenig Luft im Reifen fährt sich der Reifen an der Außenseite mehr ab und bei zu viel Druck ist dieser in der Mitte mehr beansprucht. Die Gefahr ist mit bloßem Auge nicht gleich ersichtlich, dennoch hat der richtige Reifendruck eine große Auswirkung auf die Sicherheit im Straßenverkehr. Zum einen kann es dazu führen, dass das Fahrzeug in Kurven verändert reagiert und zum anderen besteht die Gefahr, dass sich der Bremsweg bei nasser Fahrbahn verlängert. Eine plötzliche Veränderung der Fahrbahnverhältnisse ist im Herbst häufig. Wo finde ich die Angaben zum richtigen Reifendruck für das eigene Fahrzeug? Bei den meisten Modellen steht es direkt auf der Tankdeckelinnenseite oder auf der Innenseite der Fahrertüre. Tipp: Bei Fahrten mit viel Gewicht nicht vergessen den Reifendruck entsprechend anzupassen.
Beleuchtung: Zu beachten gilt, dass bei Dämmerung und schlechten Sichtverhältnissen die richtige Fahrzeugbeleuchtung gewählt wird. Sobald Sichtbehinderungen durch Regen, Nebel oder Schneefall bestehen, bzw die Dämmerung einsetzt, reicht das Tagfahrlicht nicht mehr aus und es muss das Abblendlicht eingeschalten werden.