Scheibenwischerblätter gehören zu den klassischen Verschleißteilen am Auto und müssen regelmäßig erneuert werden. Seit einiger Zeit gibt es auf dem Markt spezielle Schneidemesser, mit denen die Wischgummis nachgeschnitten werden können, was die Lebensdauer verlängern und Kosten sparen soll. Ein aktueller ÖAMTC-Test zeigt, dass sich die Investition lohnt, allerdings mit Einschränkungen.
ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl erklärt: "Die erste Hürde ist die Anwendung, die ohne ein wenig handwerkliches Geschick nicht so simpel ist, wie vom Hersteller versprochen." Denn die Schnittkante muss gleich beim ersten Versuch gerade sein –eine zweite Chance, es zu probieren, gibt es nicht. Und selbst wenn der Schnitt gelingt, heißt das nicht automatisch, dass der Wischer dann besser arbeitet. "Wenn der Gummi aufgrund von Umwelteinflüssen, z.B. UV- oder Ozonbelastung, mit der Zeit spröde wird, hilft auch eine neue Kante nichts", stellt Kerbl klar. "Meist hat sich das Material je nach Stellplatz des Fahrzeuges nach zwei Jahren so verändert, dass ein Nachschneiden kaum Besserung bringt."
Trotz dieser Einschränkungen kann sich das Schneidewerkzeug lohnen. "Ist das Wischerblatt noch flexibel genug und nur die Kante verschlissen oder beschädigt, kann das Nachschneiden die Leistung deutlich verbessern", erklärt der ÖAMTC-Experte. So kann man damit durchaus Scheibenwischer "reparieren", mit denen man z.B. im Winter über eine vereiste Scheibe gewischt hat. "Ob das Nachschneiden funktioniert hat, sollte man jedenfalls sofort ausprobieren. Wenn man erst bei strömendem Regen merkt, dass man trotz eingeschaltetem Scheibenwischer nichts mehr sieht, kann es gefährlich werden", hält Kerbl abschließend fest.