Es ist die erste umfassende Statistik zu Roboterautos, die eine kalifornische Behörde nun veröffentlichte. Der US-Staat gilt für die Tests von autonomen Autos als besonders interessant, die Statistik erfasste alle gefahrenen Kilometer im Zeitraum von Oktober 2014 bis November 2015.

Die interessantesten Zahlen kommen von Google, das mit einer Flotte von 49 automen Fahrzeugen die meisten Testkilometer, nämlich 680.000, absolvierte. 341 mal mussten Menschen in dieser Zeit aktiv das Steuer übernehmen. 

Google hat eingeräumt, dass in seinen selbstfahrenden Autos die Menschen am Steuer gelegentlich auch eingreifen mussten, um tatsächlich Unfälle zu verhindern. Seit Herbst 2014 sei dies 13 Mal nötig gewesen, erklärte Projektleiter Chris Urmson nun in einem Blogeintrag.

Google erkennt positiven Trend

In drei Fällen sei das Verhalten anderer Fahrer der Auslöser gewesen, in zwei sei es um Leitkegel gegangen, schränkte er ein. Außerdem gingen acht der Zwischenfälle auf drei Monate im Jahr 2014 zurück und fünf auf elf Monate im vergangenen Jahr. Das sei ein positiver Trend.

In 272 Fällen habe die Software selbst Probleme festgestellt und die Kontrolle an den Menschen am Steuer abgegeben. In weiteren 69 Situationen übernahmen die Google-Mitarbeiter dagegen von sich aus die Steuerung, hieß in einem Bericht von Google an die kalifornische Straßenverkehrsbehörde. Nach Google-Berechnungen hätte es sonst in 13 Fällen wahrscheinlich Zusammenstöße gegeben.

Google muss der Behörde ausführliche Berichte über seine Tests von selbstfahrenden Autos vorlegen. Die Vision des Konzerns ist, bei den Fahrzeugen ganz auf Steuerelemente wie Lenkrad oder Pedale zu verzichten und die Kontrolle ganz dem Computer zu überlassen.

Unterdessen trägt der Konzern seine jährliche Entwicklerkonferenz Google I/O diesmal an einem neuen Ort aus, der nach Einschätzung von Beobachtern auch Platz für die Demonstration selbstfahrender Autos bieten würde. Als Austragungsort vom 18. bis 20. Mai wurde das Shoreline Amphitheatre bekannt gegeben, ein Freiluftgelände in der Google-Heimatstadt Mountain View.

Auch Mercedes-Fahrer mussten bei Tests immer wieder ans Steuer greifen © Daimler

Google will Partner aus der Autobranche für die Entwicklung selbstfahrender Autos gewinnen. "Wir hoffen, dass wir mit vielen von Euch zusammenarbeiten können", sagte John Krafcik, neu ernannter Chef der Google-Sparte für autonomes Fahren, am Dienstag auf der Automesse Detroit bei einem Auftritt vor Automanagern. "Das schafft keiner alleine", fügte er hinzu.

BMW, Ford und Honda folgen

Google setze bei diesem Projekt mehr und mehr auf Partnerschaften und hoffe auf Kooperationen in diesem Jahr. Neben Google forschen auch große Autobauer und Zulieferer an Autos, die mit Computerunterstützung selbsttätig fahren können.

Während Mercedes, Bosch, Tesla, Nissan oder VW bereits in der aktuellen Statistik aufscheinen, müssen BMW, Ford und Honda erst ab 2017 ihre Berichte einreichen.