Neue Mobilitätsangebote wie Car-Sharing oder Internet-Angebote im Auto können nach Ansicht der Experten von McKinsey bis 2030 ein Viertel des Umsatzes in der Autoindustrie ausmachen. Weltweit werde die Branche den Erlös von derzeit 3,5 Billionen Dollar auf 6,7 Billionen Dollar (6,15 Billionen Euro) im Jahr steigern, hieß es in der am Montag veröffentlichten Studie.

Vernetzte Dienste könnten davon 1,5 Billionen Dollar einbringen. Doch sei offen, ob die Autobauer oder Konkurrenten aus der IT-Branche von diesem Trend profitierten. "Noch ist nicht entschieden, in welchem Maße sich traditionelle Hersteller oder neue Anbieter diese zusätzlichen Erlöse sichern können", erklärte Detlev Mohr, Leiter der Automobilberatung bei McKinsey in Europa.

Bis 2030 jeder zehnte Neuwagen "geteilt"

Die jährliche Wachstumsrate des Umsatzes in der Autoindustrie werde sich von derzeit 3,6 auf 4,4 Prozent jährlich erhöhen, wie das Beraterhaus in einem Forschungsprojekt mit der US-amerikanischen Stanford University ermittelte. Wachstumsmotor seien die neuen digitalen Angebote. Das Umsatzplus im Fahrzeugverkauf werde sich hingegen auf rund zwei Prozent pro Jahr halbieren. Denn in Europa und Nordamerika erwarten die Forscher eine Stagnation der Fahrzeugverkäufe.

Ein Grund dafür sei das wachsende Interesse, vor allem in Ballungsgebieten, ein Auto über Car-Sharing zu nutzen statt es zu kaufen. Jeder zehnte Neuwagen könnte demnach 2030 ein geteiltes Auto sein. Daimler und BMW bauen deshalb schon seit Jahren ihre Car-Sharing-Angebote aus.