Was so ein Reifen alles unter einen Hut bringen soll: Optimaler Grip steht fett gedruckt im Lastenheft, langlebig soll er natürlich auch sein, wie auf Samtpfoten abrollen und obendrein auch noch das Geldbörserl schonen, weil sein geringer Rollswiderstand den Spritverbrauch senkt. Aber einen Reifen, der in all dieses Disziplinen spitze ist, den gibt es nicht. Denn diese Eigenschaften hängen zusammen, genauer gesagt stehen sie in einem Zielkonflikt miteinander. Das heißt: Verbesserungen auf einem Gebiet bringen praktisch immer Verschlechterungen auf einem anderen mit sich.
Beim Design von Profil, Gummimischung, Flanke und Karkasse muss also wie mit einem Messbecher für ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis gesorgt werden. Was aber nicht immer funktioniert, wenn ein Pneu eine Sache besonders gut beherrschen soll: Ein Energiesparreifen zum Beispiel verfügt für einen möglichst geringen Rollwiderstand über sehr harte Flanken.Gleichzeitig sorgt das verminderte Walken für einen deutlich schlechteren Abrollkomfort.
Soll ein Reifen besonders haltbar sein, kommt gerne ein härterer Gummi zum Einsatz, der aber wiederum weniger Grip aufbauen kann. Genau anders herum verhält es sich bei ausgewiesenen Sportreifen, die viel Traktion bieten – dank der weicheren Gummimischung aber schneller verschleißen. Kurz gesagt: Wie man es auch macht, eine Eigenschaft leidet immer.
Die Entwickler bewegen sich dennoch in einem sehr engen Rahmen der Möglichkeiten, was auch der Grund ist, warum es den perfekten Reifen einfach nicht geben kann. Aus diesem „magischen Dreieck“ kommt man einfach nicht heraus.