Der durch den Abgasskandal ins Rampenlicht geratene VW-Konzern ist nicht das einzige schwarze Schaf in der Branche - davon sind fast alle Autofahrer Österreichs überzeugt. Nur 4 Prozent glauben an einen Einzelfall, knapp die Hälfte hingegen, dass auch zumindest ein paar andere Hersteller tricksten, so das am Donnerstag veröffentlichte Ergebnis einer Umfrage des Linzer market-Instituts.
25 Prozent vermuten, dass die meisten Autofirmen unseriös bei den Angaben sind, 13 Prozent meinen überhaupt, dass das Problem alle betrifft. 11 Prozent erklärten, sie könnten das nicht beurteilen.
Beliebteste Marke
Trotz offensichtlicher Manipulationen an Dieselmotoren ist VW dennoch die beliebteste Fahrzeugmarke der Österreicher. Danach folgen laut market Audi, BMW und Skoda. Auf breite Ablehnung stößt der koreanische Hersteller SsangYong. 53 Prozent würden diese Marke beim Kauf nicht einmal in Betracht ziehen.
In der repräsentativen Erhebung wurde auch erfragt, welche Bedeutung die Automarke beim Kauf generell spielt. Etwas mehr als die Hälfte der Interviewten meinte, dass sie ein wichtigeres Entscheidungskriterium sei als beim Erwerb anderer Güter wie etwa Elektrogeräten oder Kleidung.
Abweichung vom Normverbrauch
Wenig Vertrauen schenken die Interviewten hingegen den Herstellerangaben zum Spritverbrauch. 62 Prozent der Autofahrer stellten schon selbst teils starke Abweichungen zwischen den veröffentlichten Angaben und dem tatsächlichen Verbrauch fest. So würde ihr eigener Pkw deutlich mehr oder etwas mehr Sprit benötigen als angegeben.
Die größte Diskrepanz herrsche offensichtlich bei Benzinmotoren, sagten 68 Prozent. Etwas besser sei die Übereinstimmung mit dem Bordcomputer, wobei immer noch ein Fünftel der Befragten die Ansicht vertritt, dass ihr Auto mehr verbrauche als die elektronische Anzeige angebe.
market hat für die Umfrage 1.385 Online-Interviews im Zeitraum 9. bis 13. Oktober geführt.