445 kg Leergewicht. Colin Chapman war wieder einmal an die Grenzen und darüber hinaus gegangen. Wir schreiben das Jahr 1957, als der radikale wie geniale Konstrukteur austestet, wie wenig Teile auf einen Gitterrohrrahmen trotzdem noch als Auto durchgehen. Das Ergebnis tauft er Lotus Seven, ein Manifest der Wurzeln auf der Rennpiste, denn die Namen aller Straßenmodelle begannen mit einem E. Eine pure Fahrmaschine ohne Blinker, Scheibenwischer, Tankanzeige, Drehzahlmesser.
Spaß, der in England steuerlich begünstigt war, wenn die Besitzer das Kit Car selbst zusammenschraubten. Allerdings besagte das Gesetz, dass den Teilen keine Bauanleitung beiliegen durfte - doch von einer Demontageanleitung, die man einfach in umgekehrter Reihenfolge abarbeitete, stand da nichts geschrieben. Trotzdem schafften nur wenige in den versprochenen zwölf Stunden den Sprint von der Schachtel bis zum Seven. 1973 endete die Steueramnestie für Selbstschrauber und Chapman verkaufte die Seven-Lizenz an Caterham, aber bis heute lebt sein Weglassen im großen Stil in zahlreichen Replikas weiter.