Die Anzahl an Parkplätzen im Schatten ist begrenzt, daher bleibt vielen Autofahrern nichts anderes übrig: Sie müssen ihren Pkw in der Sonne abstellen. Ein aktueller ÖAMTC-Test zeigt, wie aus dem Auto eine regelrechte "Hitzefalle" wird. "Der Aufenthalt im Fahrzeug wird ab 40 Grad gefährlich, weil der Organismus solche Temperaturen kaum noch kompensieren kann.

Der Test zeigt, dass 40 Grad in einem geschlossenen, in der Sonne stehenden Auto bereits nach kurzer Zeit erreicht sein können", fasst ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl zusammen. "Besonders für Kinder sind solche Temperaturen sehr riskant." Simuliert wurde direkte Sonneneinstrahlung an einem durchschnittlichen Sommertag (Außentemperatur: 25 Grad).

Schwarz vs. weiß: Der ÖAMTC-Test bestätigt, dass dunkler Lack mehr Sonnenstrahlen absorbiert. Die Folge: Schwarze bzw. dunkle Autos heizen sich wesentlich schneller auf. "Ein schwarzes Autodach wird innerhalb einer Stunde bis zu 80 Grad heiß – eine Berührung führt in Sekundenschnelle zu Hautverbrennungen", so der ÖAMTC-Experte. Der Temperaturunterschied zum weißen Fahrzeugdach liegt bei rund 20 Grad.

Innenraum: "Innerhalb von 45 Minuten erreicht die Innentemperatur bei konstanter Sonneneinstrahlung und 25 Grad Außentemperatur die kritischen 40 Grad. Im Kopfbereich des Fahrers steigt sie sogar auf 55 Grad an", erklärt der ÖAMTC-Techniker. "Das sind aber Laborbedingungen – in der Realität kann sich die Temperatur innerhalb weniger Minuten extrem erhöhen."

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Sonnenschutzfolie: Viele Autofahrer versuchen, ihr Fahrzeug mit einer Folie in der Frontscheibe vor großer Hitze zu schützen. "Eine gute Idee, wie der ÖAMTC-Test deutlich zeigt", hält Kerbl fest. "Ohne Folie steigt die Temperatur am Armaturenbrett innerhalb einer Stunde auf 77 Grad an. Mit Folie kommen in der gleichen Zeit 'nur' 35 Grad zusammen." Auch die generelle Innentemperatur ist mit Sonnenschutzfolie um rund zehn Grad kühler. Wichtig: Die Folie muss verspiegelt und stark reflektierend sein, um solche Ergebnisse zu erzielen.

Geöffnete Fenster: Im Sommer sieht man immer wieder geparkte Autos, bei denen die Fenster einen Spalt offen stehen – in der Hoffnung, dass es bei der Rückkehr nicht ganz so heiß im Pkw ist. "Ein Trugschluss", erklärt der ÖAMTC-Techniker. "Der Test zeigt, dass es durch eine drei Zentimeter geöffnete Scheibe nach 30 Minuten um subjektiv kaum merkbare zwei Grad kühler im Fahrzeug ist." Der Grund: Mehr als drei Zentimeter lässt in der Realität aus Angst vor Diebstählen kaum jemand die Scheiben offen – so kann es aber zu keinerlei Luftzirkulation kommen und die Abkühlung bleibt aus. Allerdings kühlen geöffnete Fensterscheiben während der Fahrt den Innenraum erheblich.

Die Hitzefalle: Man sollte sich nie in einem geschlossenen, ungekühlten Auto aufhalten. Speziell Kinder und Tiere dürfen nicht einmal kurz in einer solchen "Hitzefalle" sein. Vorsicht auch vor Verbrennungen: Die Innenausstattung (Ganghebel, Sitze, Lenkrad) kann schnell bis zu 60 Grad heiß werden.

Zeit lassen: Steht das Auto längere Zeit in der Sonne, sollte man die Türen öffnen und ein paar Minuten für Durchzug sorgen, bevor man losfährt. Denn auch die Konzentrationsfähigkeit nimmt bei großer Hitze stark ab.

Klimaanlage: Der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur sollte nicht mehr als sechs Grad betragen. Alles, was darüber hinausgeht, belastet den Organismus und fördert eine Erkältung.

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