Der Hillclimb beim Festival of Speed führt über 1,16 Meilen (1,86 km) einen Hügel hinauf und hat neun Kurven. Juan Pablo Montoya wird dazu von der Sunday Times zitiert: „Die engste, buckligste und am wenigsten Bodenhaftung bietende Rennstrecke, die ich je gefahren bin. Und ich liebe sie wirklich.“ Den Streckenrekord von 41,6 Sekunden hält noch immer Nick Heidfeld, den er 1999 auf einem Formel-1-McLaren-Mercedes MP4/13 aufstellte.
Der schnellste Mann des Wochenendes war Olly Clark in seinem Subaru Impreza ‘Gobstopper II mit 780 PS. Der Sohn des Rallyepiloten Roger Clark stürmte die Strecke in 44,91 Sekunden. Auf dem zweiten Platz landete der französische Rennfahrer Jean-Phillippe Dayraut mit dem sehr, sehr bösen Mini in Pikes-Peak-Ausführung mit einer Zeit von 45,51 Sekunden. Noch ein Pikes-Peak-Renner schaffte es aufs Stockerl: Und zwar der Neuseeländer Rod Millen mit einer 900 PS starken Toyota Celica.
Der mutigste Mann war zweifellos Mark Walker mit seinem Darracq 200hp. Mit seinem feuerspeienden Rennwagen Baujahr 1905, der einst einen neuen Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge aufstellte. Der Darracq trägt auf einem Rahmen einen V8, der rund 200 PS leistet. Und auch im zarten Alter von 110 Jahren schont Walker ihn nicht – das Duo landete auf dem sensationellen 37. Platz. Schauen Sie sich das an!
Ebenfalls in der Liga der automobilen Dinosaurier spielt der Fiat S76. 2014 nach 100 Jahren im Dornröschenschlaf wieder zum Leben erwacht, nahm Besitzer Duncan Pittaway heuer mit dem einstigen Weltrekord-Jäger den Hillclim unter die Räder. Ein Wunder, dass er nicht umgefallen ist - bei der hohen Motorhaube.
Nun zu den Gentleman, denen die Show zwischen Start- und Ziellinie eindeutig wichtiger war als die Bestzeit: Allen voran natürlich Gymkhana-Star Ken Block. Der US-Boy packte seinen 800 PS starken Mustang Hoonicorn aus und den Earl of March auf den Beifahrersitz – und ritt mit seiner Lordschaft quer durch die Botanik ...
Driftlegende Mad Mike Whiddett bürgte mit seinem Mazda RX-7 zuverlässig für plötzlichen Bodennebel.
"Ballistic" BJ Baldwin, in den USA ein gefeierter Motorsportsuperstar, sorgte mit seinem eigentlich für Wüstenrennen gebauten Trophy Truck für wüste Seitenneigungen.
Patrick Friesacher brannte förmlich für die Sache: Mit seinem NASCAR-Toyota-Camry gab er nicht zur Gummi, er fakelte die Reifen ab.
Gummi auf den Reifen hingegen sparte sich Stuntman Terry Grant, der mit einem Nissan Juke Nismo RS einen neuen Weltrekord aufstellte. Er schaffte die Goodwood-Meile in zwei Minuten und zehn Sekunden – und das auf nur zwei Rädern.
Stargast Valentino Rossi ließ sich vom Publikum frenetisch feiern und schaute nach seinem Lauf beim Earl of March im Herrenhaus vorbei. Vergaß allerdings, seine Yamaha draußen zu lassen.