Die Parademarken KTM und AVL gehen in Zukunft gemeinsame Wege. Die Grazer AVL-Tochter "AVL Ditest" ist weltweit führend in der Herstellung von Kfz-Diagnose-Geräten wie Drehzahl- oder Abgasmesser. AVL Ditest wird zukünftig die weltweit 1500 KTM-Werkstätten mit Diagnosegeräten und Prüfsystemen ausstatten.
Neues Geschäftsfeld. Für AVL Ditest ist es der Abschluss einer zweijährigen Vorarbeit, in der sich der Motorradhersteller auch mit anderen internationalen Herstellern auseinander gesetzt hat. Den Ausschlag für AVL Ditest gab nicht zuletzt die räumliche Nähe, wie man seitens KTM betont. "Für uns ist das ein Meilenstein in der Firmengeschichte", so AVL-Ditest-Geschäftsführer Gerald Lackner. Immerhin produziert KTM mittlerweile 85.000 Motorräder pro Jahr. Zudem steht der Einstieg ins Vierrad-Geschäft bevor. Diese Partnerschaft markiere den Eintritt in ein völlig neues Geschäftsfeld, so Lackner. Der Diagnose-Markt für Motor-Hersteller biete demnach auch neue Perspektiven. "Bisher waren derartige Geschäftsbereiche traditionell von den großen IT-Unternehmen besetzt." KTM steigt nunmehr von einem japanischen Hersteller auf AVL um.
Exklusives System. Konkret liefert AVL Ditest so genannte On-Board-Diagnose, die es zulässt, eine maßgeschneiderte Fehleranalyse durchzuführen. So können Defekte lokalisiert und behoben werden. Ist es bei bisherigen Aufträgen vor allem darum gegangen, die Geräte so zu bauen, dass sie für möglichst viele verschiedene Motorhersteller anwendbar sind, wurde für KTM ein exklusives System entwickelt.
Forschungsquote. AVL Ditest beschäftigt weltweit 200 Mitarbeiter, der Umsatz lag zuletzt bei 37 Millionen Euro. Die Forschungsquote erreicht über 14 Prozent.