Laut Präsidialamtsmitarbeiter Oleksiy Kuleba wurde bei den Angriffen zwar niemand verletzt oder verwundet. Aber in der Region Charkiw im Nordosten seien 200.000 Menschen ohne Strom, ergänzte er. In und um die besonders gefährdete ostukrainische Millionenstadt nahe der russischen Grenze wurden mindestens zehn Infrastrukturanlagen mit Raketen angegriffen, wie Gouverneur Oleh Synjehubow mitteilte. Der ukrainische Energieversorger DTEK teilte auf Telegram mit, zwei seiner Wärmekraftwerke seien angegriffen worden, ohne die Standorte zu nennen.

Im Umland der Hauptstadt Kiew brach ein Brand in einem Objekt der kritischen Infrastruktur aus. "Heute Nacht ist das Gebiet massiv mit Kamikaze-Drohnen und Raketen angegriffen worden", schrieb der Verwaltungschef des Kiewer Gebietes, Ruslan Krawtschenko, auf Telegram. "Der Luftalarm dauerte mehr als fünf Stunden."

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland mehrere der gefürchteten Hyperschallraketen vom Typ Kinschal ein. Von 40 angreifenden Shahed-Kampfdrohnen iranischer Bauart seien 37 abgefangen worden. Die Ukraine wehrt seit mehr als zwei Jahren eine großangelegte russische Invasion ab. Mit den Luftangriffen weit im ukrainischen Hinterland versucht Moskau immer wieder, die ukrainische Energieversorgung lahmzulegen.