Weil Nachhaltigkeit gelebt werden soll, werden die Grünflächen am AIT-Standort Seibersdorf mit Frühlingsbeginn künftig fast gänzlich der Natur überlassen. Sämtliche Grünflächen, insgesamt rund acht Hektar, werden zu Naturwiesen, die künftig vielen heimischen Pflanzen- und Insektenarten Lebensraum bieten. Es wird nur einmal pro Jahr gemäht. Im nächsten Jahr wird die Blütenpracht bereits ein wunderbares Schauspiel der Natur präsentieren. „Mit dem Projekt ‚Ökologisierung Seibersdorf‘ werden erste, wesentliche Schritte zu mehr Klimaschutz durch Biodiversität an den Unternehmensstandorten selbst gesetzt“, erklärt AIT-Chief Financial Officer (CFO) Alexander Svejkovsky.

Die Trockenrasenflächen sollen das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen und Besucher:innen fördern. „Wir schaffen eine Natur- und Erholungszone. Zudem spiegelt das Projekt unser Engagement für eine nachhaltige Entwicklung wider, indem wir der Umwelt etwas Gutes tun“, sagt Projektleiter Philipp Käfinger. Über QR-Codes auf Informationstafeln kann man sich mehr Informationen über das Projekt einholen. Besucher:innen und Mitarbeiter:innen werden damit auch ein bisschen zum Vergissmeinnicht des Naturschutzes und zu Botschaftern des Nutzens ökologisierter Grünflächen.

Jede Fläche zählt

Das AIT ist mit den Grünflächen in Seibersdorf Teil eines regionalen Netzwerks an wertvollen Naturflächen (derzeit 144 Hektar in 25 Gemeinden) in der Region. Fachlicher Partner in der Projektumsetzung ist der Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken. „Die Ökologisierung am Areal des AIT Seibersdorf kann einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung der heimischen Vielfalt leisten und dabei helfen, zahlreiche Tiere wie Wildbienen und Schmetterlinge wieder am Areal zu besiedeln“, sagt Irene Drozdowski vom Landschaftspflegeverein.

Nachhaltigkeit und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen ist Teil des Selbstverständnisses des AIT und findet in sämtlichen Bereichen – vom AIT-Forschungsschwerpunkt Dekarbonisierungslösungen über die nachhaltige Beschaffung bis hin zur umwelt- und ressourcenfreundlichen Gebäude- und Laborentwicklung – seinen Niederschlag.

Fakten:

  • Weniger Mähen und kein künstliches Bewässern ist für den in der Region typischen Steinfeld-Trockenrasen ideal.
  • Trockenrasen sind sehr artenreich – und beherbergen viele seltene Pflanzen, darunter diese 16: Karthäuser-Nelke, Heide-Löwenzahn, Felsennelke, Thymian-Arten, Bartgras, Ochsenzunge, Feld-Mannastreu, Gelbe Resede, Steppen-Salbei, Wiesen-Salbei, Brunelle, Kleiner Wiesenknopf, Fingerkraut-Arten, Echtes Labkraut, Hornklee, Bunt-Kronwicke
  • Trockenrasen sind ideal, um Bienen und Schmetterlinge zum Verweilen zu bringen.
  • Kurze, getrimmte Grünflächen verursachen nicht nur einen hohen Kostenaufwand, sondern sind darüber hinaus biologisch wertlos. Sie bieten keine Nahrung und keinen Unterschlupf für Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten.
  • Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.ait.ac.at/ueber-das-ait/oekologisierung-seibersdorf