Die AOP Orphan Pharmaceuticals AG (AOP Orphan) hat im September 2020 das Wiener Pharmaunternehmen Amomed sowie das Luxemburger Health-Tech Unternehmen SciPharm übernommen. Sämtliche Arbeitsplätze bleiben erhalten und bilden die Basis der Wachstumsstrategie, die auch in den nächsten Jahren weitere Arbeitsplätze schaffen soll. So entstehen für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Österreich neue Chancen und Möglichkeiten. Zudem geht das Unternehmen bis 2030 von einer signifikanten Umsatzsteigerung und der Erschließung neuer Märkte aus. Schon jetzt wird der gesamte Weltmarkt von Wien aus betreut.
AOP Orphan hat im dritten Quartal 2020 die beiden Healthcare-Unternehmen Amomed Pharma GmbH sowie SciPharm S.à.r.l. übernommen. Damit setzt AOP Orphan seinen konsequenten Wachstumskurs zu einer paneuropäischen Healthcare Gruppe mit Fokus auf seltene und komplexe Erkrankungen fort. Die Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Services und deren Vermarktung ist auf den gesamten Weltmarkt ausgerichtet, der bereits jetzt von Kanada über Südamerika bis Australien betreut wird.
Schaffung von Arbeitsplätzen
Durch die Übernahme wächst die AOP Orphan Gruppe von 220 auf rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Von Anfang an war es uns ein Anliegen, alle Arbeitsplätze zu erhalten, und das ist gelungen. Durch die Entwicklung innovativer Therapien und die breitere territoriale Präsenz, sind wir überzeugt weiterhin signifikant zu wachsen“, erklärt Andreas Steiner, CEO von AOP Orphan.
2030: Eine Milliarde Euro Umsatz
Die Gruppe plant den Umsatz bis ins Jahr 2030 auf eine Milliarde Euro zu erhöhen. „Bedingt durch die strategische Fokussierung auf die Bereitstellung umfassender Therapielösungen mit Arzneimitteln, Medical Devices und Patient*innen Services und aufgrund einer innovativen Produkt-Pipeline sind wir von dieser positiven Entwicklung überzeugt“, so Steiner weiter. AOP Orphan hat derzeit verschiedene Produktentwicklungen für rund 10 Indikationen in der Pipeline, darunter für septischen Schock, Chorea Huntington, eine Funktionsstörung des Gehirns, die durch motorische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten gekennzeichnet ist oder chronische myeloische Leukämie, eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks. Neben der Entwicklung innovativer Therapien, arbeitet das internationale Team auch an Medical Devices und an Softwarelösungen, wie z.B. für Patientinnen und Patienten mit Lungenhochdruck (PAH = pulmonale-arterielle Hypertonie). Dabei sind Patient*innen sowie deren behandelnde Ärzt*innen über eine App vernetzt, die eine punktgenaue und damit individuelle Steuerung der Arzneimitteldosis über eine Pumpe ermöglicht.
Produktion: 80 Prozent in Europa
Die AOP Orphan Gruppe produziert 80 Prozent ihrer Arzneimittel in Europa, ein Aspekt der gerade seit Beginn der Covid-19 Pandemie immer relevanter wird. Die Healthcare Gruppe ist ab sofort mit mehr als 20 eigenen Gesellschaften und Repräsentanzen in ganz Europa sowie in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Israel vertreten. Ziel ist es, diese Präsenz zu stärken und weiterhin neue Märkte zu erschließen.
Fokus seltene und komplexe Erkrankungen
Die AOP Orphan Gruppe ist der europäische Pionier im Bereich seltener und komplexer Erkrankungen. Mit dem Ausbau konzentriert sich die Healthcare Gruppe nun auf vier Therapiebereiche: Hämato-Onkologie, Kardiologie & Pulmonologie, Neurologie & Stoffwechselerkrankungen sowie Intensivmedizin. Den Fokus setzt das Unternehmen auf die Entwicklung ganzheitlicher Therapielösungen, die die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellen.
Patient*innenzentrierte Herangehensweise
Bereits die Gründung der OrphaCare GmbH als Tochterunternehmen von AOP Orphan mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung von Patient*innen-Services im Jahr 2018 hat diese Herangehensweise klar demonstriert. Mit der Übernahme von Amomed und SciPharm sind nun Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln, Entwicklung von Medizinprodukten sowie Patient*innen Services unter einem Dach und somit die optimalen Voraussetzungen geschaffen, um integrierte Therapien zu entwickeln. Die Hotline von OrphaCare ist zum Beispiel für Menschen mit PAH ein zentrales Service im täglichen Leben mit der Erkrankung. Dort erhalten sie nicht nur technische Unterstützung, sondern werden rund um die Uhr von Expert*innen betreut. „Diesen Zugang schätzen sowohl wir Ärzt*innen als auch die Patient*innen sehr. Denn es ist wichtig, die Langzeitbehandlung mit einem lebensrettenden Medikament sicherzustellen. Diese Expert*innen-Hotline ist daher äußerst wertvoll und aus der Betreuung der Patient*innen nicht mehr wegzudenken,“ erklärt Univ. Prof. Dr. Irene Lang, Leiterin der Lungenhochdruckambulanz des Wiener AKH.