In der Steiermark wird im Schnitt jeden Tag eine Fläche von fünf Fußballfeldern verbaut. Das führt dazu, dass die heiße Sommerluft nicht ausreichend durch Wiesen, Sträucher und Bäume abgekühlt werden kann und sich an der Oberfläche sammelt. Ortskerne sind daher besonders stark von hohen Temperaturen in den Sommermonaten betroffen.
Weil Wasser nicht durch Beton sickern kann
Neben der Hitze gefährdet die derzeitige Bodenversiegelung auch die Kanalisation. So auch am 24. Mai 2023: Sturmböen und Starkregen führten zu Überschwemmungen mitten in Graz. Gefangen in einem Becken aus Beton wich das Wasser in die Keller der Stadt aus und richtete dort Schaden an. Je mehr Boden zugebaut wird, desto stärker werden die Überschwemmungen.
Ein maßgeblicher Grund für die schrumpfende Anzahl an freien Flächen ist die steirische Raumordnung, für die die Landesregierung rund um Christopher Drexler verantwortlich ist. Sie bestimmt, welche Flächen Grünraum bleiben dürfen und welche nicht.
Um die rasante Bodenversiegelung in der Steiermark zu bremsen, legen die Grünen einen Plan zur Anpassung der Raumordnung vor. „Bodenschutz ist einer der wichtigsten Hebel, den die Bundesländer im Klimaschutz haben“, so die Grüne Klubobfrau Sandra Krautwaschl.
Neues Bauland nur bei Rückgewinnung von Grünraum
Im Plan der Grünen geht es vor allem darum, bereits vorhandenen Grünraum zu schützen und die Bodenversiegelung an den Ortsrändern zu verlangsamen. Dort ist in stark wachsenden Städten die Zahl der Neubauten am größten – neben Wohnhäusern sind auch große Einkaufszentren in der Peripherie ein Problem.
Um den Naturraum am Ortsrand zu schützen, braucht es leistbares Wohnen und Bauen im Zentrum. Außerdem sollen wichtige Orte des täglichen Lebens wie Geschäfte und Gesundheitsversorgung in Ortszentren angesiedelt sein, damit Orte und Städte lebenswert bleiben.
Grüne Raumplanung für die Steiermark
Grüne Raumplanung bedeutet, eine Steiermark für Mensch, Tier und Umwelt im Einklang zu schaffen. So wollen die Grünen etwa den Baumschutz ausweiten und Möglichkeiten ablösefreier Rückwidmungen aus Klimaschutzgründen einrichten. Begrünungen von Dächern und Fassaden sollen im Ortskern die Temperaturen senken und das Entfernen nicht mehr benötigter Betonflächen soll helfen, Überschwemmungen abzufedern.
Bodenschutz ist auch wesentlich für die Ernährungssicherheit: Ein gesunder Boden versorgt uns und zukünftige Generationen mit Nahrungsmitteln und sauberen Trinkwasser.
Grünraum ist Lebensqualität
Das Wachsen von Städten darf nicht zum Anlass genommen werden, auf jede freie Fläche ein Hochhaus mit Anlegerwohnungen zu stellen. Wer in der Steiermark vor die eigene Haustüre geht, sollte sich nicht in einer Betonwüste wiederfinden müssen.
Egal, ob die Kinder, die im Park abfangen spielen, oder die Pensionistinnen und Pensionisten, die ihnen dabei zusehen: Alle Steirerinnen und Steirer sollten die Möglichkeit haben, in einem Grünraum in ihrer Nähe die Seele baumeln zu lassen.
Entstanden in Kooperation mit Die Grünen Steiermark.