Für den schnellen Schnappschuss greift heute wohl fast jeder automatisch zum Handy. Schon klar, das Smartphone ist immer dabei, um bei Bedarf den Moment festzuhalten. Aber Fotografieren ist viel mehr als nur Schnappschüsse (die man mit Smilies und Herzchen verschönert). Darum sind technisch ausgefeilte Systemkameras derzeit heiß begehrt – bei allen, die auf der Jagd nach dem perfekten Bild sind. Erfahren Sie, worauf man bei der Wahl der passenden Kamera achten sollte.
Komfortabler Brückenschlag
Die klassische Kompaktkamera rückt mehr und mehr in den Hintergrund, an ihre Stelle tritt in Zukunft wohl die Bridgekamera. Was man darunter versteht, weiß Peter Hausleitner von Opernfoto Graz: „Die Bridgekamera schlägt die Brücke zwischen kleiner Kompaktkamera und Systemkamera. Sie ist etwas größer gebaut, beinahe wie eine Systemkamera, verfügt aber über ein fixes Objektiv, kein Wechselobjektiv.“
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Damit ist die Bridgekamera besonders gut für Einsteiger in die Hobbyfotografie geeignet – sie hat gegenüber dem Fotografieren mit dem Smartphone viele Vorteile: Sie liegt zum Beispiel sehr gut in der Hand, bietet einiges an Einstellungsmöglichkeiten, ist qualitativ hochwertig und - sie hat einen Sucher. Ein Punkt, der häufig unterschätzt wird, weiß Peter Hausleitner: „Es ist ganz wichtig, dass eine Kamera einen Sucher hat. Es gibt auch Modelle, bei denen man das Motiv nur über ein Display sieht, davon würde ich abraten.“ Wie wichtig der Sucher ist, weiß jeder, der schon einmal bei Sonnenschein auf ein Display gestarrt hat. Es lässt sich kaum etwas erkennen, ein gutes Foto kann man so nur per Zufall machen. „Durch den Sucher ist das Auge sozusagen direkt am Motiv dran, rundherum ist alles schwarz, man kann sich super auf das Bild konzentrieren.“
Feines für Vlogger
Derzeit besonders beliebt sind sogenannte „Vlogger-Cams“. Sie überzeugen durch ihre Vielfältigkeit, durch die man rasch auf Youtube, Instagram und Co. glänzen kann. Der Fotofachhändler sagt: „Eine richtig gute Videofunktion ist für viele heute sehr wichtig. Besser filmen, als es das Handy kann, ist absolut angesagt. Und dafür gibt es auch maßgeschneiderte Kameras – nicht vergessen sollte man auf das passende, hochwertige Mikrofon, das wir steirischen Fotofachhändler natürlich auch im Angebot haben.“
Fotografieren mit System
Wer sich von der Bridgekamera weiter entwickeln möchte und noch professionellere, kreativere und ungewöhnliche Fotos schießen will, der setzt auf die Systemkamera. „Das Beste, was es im Moment auf dem Markt gibt, ist die spiegellose Systemkamera mit Vollformat-Sensor“, weiß Hausleitner. Spiegellos? Was ist denn mit der guten alten Spiegelreflexkamera passiert? „Bei einer spiegellosen Systemkamera und einer Spiegelreflexkamera ist fast alles gleich aufgebaut. Aber bei der Spiegelreflexkamera schaut man durch einen optischen Sucher auf Linse, Spiegel und Prisma. Bei der Systemkamera schaut man dagegen durch einen digitalen Sucher, also auf einen kleinen Bildschirm.“
Die Qualität der Bilder ist durch die sehr hochwertigen Sensoren bei beiden Varianten gleich, aber die Systemkamera bietet einen Mehrwert, der sie für viele Hobbyfotografen unersetzlich macht: „Einstellungen, die ich digital vornehme, sehe ich bei der spiegellosen Systemkamera sofort beim Blick durch den Sucher. Wenn ich etwa an der Helligkeit etwas verstelle, sehe ich das gleich. Bei der Spiegelreflexkamera sehe ich das Ergebnis erst auf dem Bild.“ Die Auswirkungen verschiedener Einstellungen werden sofort deutlich, das gewünschte Ergebnis lässt sich schneller und unmittelbarer erreichen.
Mit den Systemkameras lässt sich auch die Tiefenschärfe sehr gut gezielt verändern. "So kann man ein schönes Bokeh erzeugen", erklärt Peter Hausleitner. Der Begriff Bokeh bezeichnet den gekonnt verschwommenen Hintergrund, der eine besondere Ästhetik zaubert.
Das Spiel mit den Funktionen einer Kamera ist für viele Hobbyfotografen besonders wichtig – wer sich eine spiegellose Systemkamera kauft, vertraut eher nicht auf den Automatikmodus. „Häufig wird der Modus IA, Intelligente Automatik, ja auch ,Eselmodus‘ genannt“, sagt Hausleitner schmunzelnd. „Dabei ist die Intelligente Automatik nichts Schlechtes, aber für ambitionierte Hobbyfotografen ist es schon sehr wichtig, dass viel manuell gesteuert werden kann.“ Man will sich mit seinen Bildern ja von der Masse abheben und etwas Besonderes schaffen.
Was noch dazugehört
Auch was das Zubehör angeht, ist das Angebot kaum zu überblicken. Peter Hausleitner weiß, was man wirklich braucht: "Gerade jetzt im Sommer ist ein POL-Filter sehr nützlich, er löscht Spiegelungen und Reflexe, sodass der Himmel blau und Wasseroberflächen klar erscheinen. Auch ein Schutzfilter fürs Objektiv ist essenziell, denn Objektive sind kostspielig. Wer gerne mit langen Belichtungszeiten experimentieren möchte, braucht außerdem unbedingt ein Stativ. Und nicht vergessen: zusätzliche Speicherkarten und Akkus als Reserve!"
Entstanden in Kooperation mit den steirischen Fotofachhändlern