Bunt in ästhetischer wie kultureller Hinsicht: Das wird die Klagenfurter Innenstadt von 21. bis 23. Juli! Warum? Rund um den Goethepark geht das "World Bodypainting Festival" über die Bühne(n). Klagenfurt wird Hotspot der internationalen Körpermalkunst – inklusive spannendem Rahmenprogramm und Verleihung der Weltmeistertitel.
Worauf Sie sich freuen dürfen und was dieses Festival so einzigartig macht, erzählt Alex Barendregt. Der gebürtige Ferndorfer ist der Organisator und seit 25 Jahren die treibende Kraft hinter dem Festival.
Sie malen selbst nicht. Wie kam es, dass Sie das „World Bodypainting Festival“ organisieren?
Alex Barendregt: Ich habe 1997 Fotos von der deutschen Künstlerin Veruschka von Lehndorff gesehen. Diese haben mich so inspiriert, dass ich beschloss, ein Event aus diesem Thema zu machen.
Das Festival ist heuer 25 Jahre alt, eine Sensation! Wird dieses Jubiläum besonders gefeiert?
Es ist nach der Pandemie endlich wieder ein wirkliches LIVE Festival wie damals, mit großer Bühne und jeder Menge Musik und Unterhaltung. Es wird die Geschichte der 25 Jahre aufgearbeitet und gezeigt, aber in erster Linie steht das heurige Festival in der schwierigen Zeit für unsere Künstler und das Volk in der Ukraine. Dafür werden wir Spenden sammeln und Einnahmen vom Festival heranziehen, um konkrete Projekte zu finanzieren. Das sind z. B. mehrere Krankenwägen für das Krankenhaus in Mykolaiv in der Region Cherson.
Ist Klagenfurt aufgeschlossen und interessiert genug für eine Kunstform wie diese?
Das Festival ist 1998 in Kärnten entstanden und fand in kleinen Orten statt. Über die Zeit entwickelte es sich in ein Kunstevent mit immer mehr Facetten. Die Notwendigkeit von Raum und die Möglichkeiten einer Location haben sich verändert und so musste das Festival grundsätzlich seinen Weg immer wieder finden. In der Landeshauptstadt Klagenfurt haben wir viele Kooperationspartner, die Interesse haben, sich mit der Kunstform zu verbinden. Diese offene Möglichkeit mit Kulturinstitutionen zusammenzuarbeiten, eröffnet dem Festival neue Perspektiven und stellt die Körpermalkunst auf eine neue Ebene.
Worauf freuen Sie sich beim diesjährigen Festival am meisten? Gibt es etwas, das für Sie herausragt?
Die finale Show am Samstag, nach der Vergabe der neuen Weltmeistertitel und dem Musikhighlight Gentleman ist der krönende Abschluss der 25-jährigen Geschichte. Ich freue mich sehr auf diesen Moment.
An welchen Orten findet das Festival statt? Gibt es neue Spielwiesen?
Ja, die neue Spielwiese heißt Bodypaint City und ist im Goethepark im Zentrum von Klagenfurt. Ein ganz besonders schöner Park, umrahmt von den architektonischen Highlights der Stadt wie dem Theater, dem Künstlerhaus und dem Stadthaus.
Ihre drei Top-Tipps für die Zeit abseits des Events?
Schwimmen im Wörthersee, Ausflug auf den Pyramidenkogel und Wandern auf einer der vielen schönen Routen in Oberkärnten.
Gibt es neue Trends im Bodypainting, die auch Leute, die glauben schon alles gesehen zu haben, faszinieren?
Ja, sehr trendy seit Kurzem ist Body Taping. Einer der Pioniere kommt heuer aus den USA zum Festival und zeigt dies an seinen Modellen, die er mitbringt, wie u. a. der Miss Aruba. Zu dem Thema gibt es dann eine eigene Fashion Show.
Das "World Bodypainting Festival" gibt es seit 1998. Wie hat sich der Charakter des Festivals mit den Jahren verändert?
Am Charakter hat sich grundsätzlich nicht sehr viel geändert, aber aus einer kleinen Kunstgemeinschaft wurde eine große, aus einem kleinen Wettbewerb wurde eine Weltmeisterschaft in vielen verschiedenen Kategorien und aus Teilnehmern aus einigen europäischen Ländern wurde ein Weltformat mit 45 Nationen.
Was war die bisher schönste Rückmeldung, die Sie auf Ihr Festival erhalten haben?
Dass es Menschen gibt, die sich hier gefunden haben, sich hier verheiratet haben und immer wieder zurückkommen.
Kunst auf nackter Haut: Gehört Provokation einfach dazu oder braucht diese Kunstform die Provokation gar nicht?
Die Provokation war in den Anfangsjahren sehr leicht, weil man Bodypainting so in der Breite nicht kannte. Jetzt ist reines Bodypainting nicht mehr provokant, da muss man dann schon andere Inszenierungen und Geschichten zusätzlich mit einfließen lassen. Das passiert auch hier und da und ist auch wichtig.
Entstanden in Kooperation mit WB Production.