Aber auch Knie- und Rückenschmerzen werden bei Kälte häufig schlimmer. Warum das Winterwetter unseren Gelenken zusetzt, ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Da es sich gerade bei Schmerz- und Kälte-Empfinden um recht subjektive Wahrnehmungen handelt, fallen die Studien entsprechend unterschiedlich aus.
Klar ist aber, dass Sie das schmerzhafte Phänomen nicht einfach hinnehmen müssen, sondern müden und schmerzenden Gelenken aktiv entgegenwirken können. Was also tun bei Gelenkschmerzen in der kalten Jahreszeit?
1. Warmhalten ist das Um und Auf
Eine Vermutung über Gelenkbeschwerden lautet, dass sie im Winter durch kältebedingte Verspannungen begünstigt werden. Wer friert, bewegt sich nicht entspannt, sondern zieht die Muskulatur zusammen. Dadurch nimmt die Durchblutung ab und Schmerzen werden verstärkt. Hinzu kommt, dass die Gelenkflüssigkeit bei Kälte zähflüssiger wird und so ihre Funktion im Gelenk weniger gut wahrnehmen kann.
Achten Sie also darauf, sich bei Spaziergängen und beim Sport im Freien warm zu halten. Spezielle Ellenbogen- oder Kniewärmer können bei schmerzenden Gelenken zusätzlich helfen.
Kältebedingte Verspannungen der Muskulatur lösen Sie gezielt mit einem warmen Körnerkissen oder einem wohltuenden Bad. Vor allem, wenn Ihre Gelenkschmerzen wissentlich die Folge von Verschleißerscheinungen, also einer Arthrose sind, empfinden Sie Wärmebehandlungen als wahre Wohltat. Ob akute oder chronische Beschwerden: Auch Saunabesuche sind jetzt geeignet, sich gegen die Kälte zu wappnen und wirken anti-entzündlich.
2. Bleiben Sie aktiv – auch bei Minusgraden
Sie glauben, sich bei Gelenkschmerzen schonen zu müssen? Da liegen Sie falsch. Menschen, die unter Gelenkschmerzen bei Kälte leiden, sollten auf keinen Fall den Fehler machen, ihre Bewegung zu reduzieren. Ausreichende Bewegung hält die Gelenke geschmeidig und beugt Schmerzen vor.
Gelenke lieben Bewegung, denn diese fördert die Durchblutung und somit auch die Versorgung der Gelenke mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff. Regelmäßige körperliche Aktivität stärkt außerdem die Muskulatur. Sind die Muskeln gut trainiert, werden Gelenke entlastet und Fehlhaltungen vorgebeugt. Mit dem Blut gelangen dann wichtige Nährstoffe in die Gelenke, die den Reibungsschmerz lindern. Ein täglicher Spaziergang oder ähnliche angemessene körperliche Aktivität sollte daher täglich am Programm stehen.
Integrieren Sie also Bewegung in den Alltag und suchen Sie eine sportliche Betätigung, die Ihnen Freude bereitet. Sofern es aktuell möglich ist, empfiehlt sich zum Beispiel ein Besuch im Schwimmbad. Dort entkommen Sie nicht nur der Kälte, dort können Sie Ihre Gelenke auch auf schonende Weise fit halten. Achten Sie aber in jedem Fall darauf, Überbelastung zu vermeiden, und lassen Sie sich im Zweifelsfall vor Trainingsbeginn von Ihrem Arzt oder einem Sporttherapeuten beraten.
3. Essen Sie möglichst bunt
Um im Alltag einwandfrei arbeiten zu können, benötigen unsere Gelenke nicht nur Bewegung, sondern auch eine gute Versorgung mit Nährstoffen. Eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil von buntem Obst, Gemüse und Vollkornprodukten liefert wichtige Knorpelbestandteile und hilft dem Körper, die Bildung zellzerstörender freier Radikale in Schach zu halten. Wie wäre es also wieder einmal mit einem frisch gepressten Orangensaft am Morgen? So gönnen Sie Ihren Gelenken eine Extraportion Vitamin C. Vitamin C unterstützt nämlich nicht nur die Kollagenbildung, die zu einer normalen Knorpelfunktion beiträgt, sondern schützt unsere Zellen auch vor oxidativem Stress.
Ein weiterer Tipp: Ergänzen Sie Ihr Mittagessen noch mit einem knackig frischen Feldsalat und peppen diesen mit hochwertigem Pflanzenöl und Nüssen auf. Gerade Walnüsse und Mandeln sind nämlich wahre Nährstoffbomben und liefern neben dem Antioxidans Vitamin E reichlich Zink, Magnesium, Calcium und Eisen. Dazu enthalten sie mehrfach ungesättigte Fette wie Omega-3 Fettsäuren. Und über diese freuen sich nicht nur Ihre Gelenke.
4. Verzehren Sie mehr Fisch statt Fleisch
Apropos Omega-3 Fettsäuren: Diese Tausendsassas sind auch in fettem Meeresfisch und in speziellen Mikroalgen enthalten. Fragen Sie sich jetzt, wann Sie das letzte Mal das Schnitzel zugunsten eines Herings, einer Makrele oder eines Lachs' liegen gelassen haben, wird es höchste Zeit für eine Fischmahlzeit. Um den Bedarf an den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA zu decken, empfehlen Ernährungsgesellschaften ein bis zwei Portionen fetten Fisch wöchentlich.
Schaffen Sie das, punkten Sie sogar doppelt. Denn Fleisch (insbesondere rotes Fleisch) enthält ungünstige Fette wie die entzündungsfördernde Arachidonsäure, die Gelenkbeschwerden negativ beeinflussen können. Übrigens: Lachs- oder Thunfischgerichte harmonieren wunderbar mit Gewürzen der ayurvedischen Küche, wie Kurkuma oder Ingwer, deren entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften in Studien belegt werden.
5. Machen Sie es sich gemütlich, statt Trübsal zu blasen
Auch die Psyche kann bei Gelenkbeschwerden eine Rolle spielen. Lassen Sie sich vom nassen kalten Grau die Stimmung vermiesen, ist es gut möglich, dass die negative Grundeinstellung auch dazu führt, dass Schmerzen stärker wahrgenommen werden. Machen Sie es sich also lieber bei einem Glas Tee gemütlich und genießen Sie die ruhigen Stunden mit Freunden und der Familie.
Ein gemeinsamer Spielenachmittag oder Musikabend kann wirklich Spaß machen. Außerdem sollten Menschen mit der Neigung zu Gelenkschmerzen auf ihre Vitamin-D-Versorgung achten. Unser Körper gewinnt dieses lebensnotwichtige Vitamin zumeist durch das Sonnenlicht.
Entstanden in Kooperation mit der Ärztekammer und der Apothekerkammer.