Da du das liest, kennst du das Phänomen wohl zur Genüge: Dein – vielleicht durchaus geliebter – Lebensstil, mit viel Zeit vor diversen Bildschirmen, tut den Augen nicht gut. Medizinisch lautet der Begriff, der die Symptome der Augenüberlastung zusammenfasst, Office-Eye-Syndrom. Beim Office-Eye-Syndrom kommt es zu juckenden, brennenden und schmerzenden Augen. Auch typisch: schlechtes Sehen und ein verschwommener, verschleierter Blick. Die Ursache sind trockene Augen, wie sie bei der Bildschirmarbeit entstehen, erklären die steirischen Optiker.
Die Experten raten dazu, dem Office-Eye-Syndrom bewusst vorzubeugen. Denn durch den fokussierten Blick auf den Monitor wird auf das natürliche Blinzeln vergessen. So, wie man unter Stress auf die richtige, tiefe Bauchatmung "vergisst", verringert sich bei Konzentration auf den Bildschirm (auch auf das Smartphone) fast automatisch die Anzahl der Lidschläge.
Nicht auf den Lidschlag vergessen
Wie fast alles im menschlichen Körper, hat auch der Lidschlag seinen "tieferen Sinn". Jeder Mensch blinzelt in etwa 10 bis 15 Mal pro Minute. Mit jedem Lidschlag wird die Augenoberfläche mit Tränenflüssigkeit befeuchtet. Der schützende Tränenfilm, der auch keimtötende Substanzen enthält, wird so permanent erneuert. Wer weniger als 10-mal pro Minute blinzelt, dessen Augen trocknen aus. Trockene Augen neigen zum Tränen, Jucken und Brennen.
Der Lidschlag, so kurz und bedeutungslos er scheinen mag, hat also eine wichtige Funktion. Die Befeuchtung mit Tränenflüssigkeit ist eine der Säulen fürs Wohlbefinden. Gerade in Zeiten von Homeoffice, Video-Calls, Onlineshopping und spannenden Streaming-Angeboten ist es wichtig, auf die Gesundheit der Augen zu achten und auf Überlastungen zu reagieren. Noch besser ist es, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Denn der Reizzustand der Bindehaut kann chronisch werden.
So beugst du überlasteten Augen vor
Die gute Nachricht: Mit ein bisschen Konsequenz, Achtsamkeit und dem Wissen, wie, lässt sich einiges erreichen. Als erstes notwendig ist ein ehrlicher Blick auf das eigene Verhalten. Gegen schlechte Gewohnheiten wie den gekrümmten Rücken, zu wenig Abstand zum Bildschirm, schlechtes Licht und unpassende oder gar fehlende Brillen kannst du sofort etwas unternehmen. Wusstest du beispielsweise, dass weder Gleitsicht- noch klassische Lesebrillen für die Arbeit am Bildschirm taugen? Nein? Bildschirmbrillen sind die Lösung!
Eine Bildschirmbrille muss her
Viele denken: Eine spezielle Bildschirm- oder Computerbrille brauch’ ich nicht – ich hab ja eh schon eine Brille! Aber: Die Alltagsbrille bzw. vor allem Lese- oder Gleitsichtbrillen sind für Bildschirmarbeit wenig geeignet. Oft überanstrengen sie die Augen mehr als nötig. Rasche Ermüdung bis zur Erschöpfung sind die Folge. Wenn du aber zum ersten Mal mit einer speziellen Bildschirmbrille vor dem Monitor sitzt, spürst bzw. siehst du den Unterschied sofort. Vor allem „Schreibtischtäter“ – also Leute, die täglich stundenlang vor dem Computer verbringen – sollten eine solche Brille testen. Sie entlastet die Augen und sorgt auch dafür, dass du nicht so schnell müde wirst.
Tipps & Tricks: So entspannen deine Augen
Richtig positionieren
Wer seinen Bildschirm richtig platziert, kann seine Augen enorm entlasten. Als Anhaltspunkt gilt ein Abstand von 50 bis 75 cm zwischen Monitor und Auge, wobei die Oberkante auf Augenhöhe liegen und sich die Lichtquelle im rechten Winkel dazu befinden sollte.
Stündlich pausieren
Experten empfehlen, bei der Arbeit am Bildschirm stündlich eine Pause zu machen. In dieser Zeit solltet du bewusst öfters blinzeln und Blickübungen durchführen: Einfach abwechselnd Gegenstände in der Nähe und Ferne fokussieren hält die Augenmuskeln fit. Wichtig: Nach vier Stunden Bildschirmarbeit brauchen die Augen eine längere Pause. Yoga? Spazieren?
Konsequenter lüften
Auch das Raumklima spielt beim Office-Eye-Syndrom eine wesentliche Rolle. Ideal beim Arbeiten am Bildschirm sind Temperaturen von 20 bis 22 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 40 Prozent. Vor allem in der Heizperiode ist regelmäßiges Stoßlüften das A und O!
Ra-Ru-Rix, Brillentricks!
Entstanden in Kooperation mit den steirischen Optikern.