Hattest auch du schon mal eine Geschäftsidee, für die du dich mit Herz und Seele begeistern konntest, die dir dann aber doch zu neu oder zu abwegig erschien? Nur Mut, denn kreative Denker, die für ihre Idee brennen, bringen schon gute Voraussetzungen für eine Gründung mit. Schau dir an, wie es diese drei Unternehmensgründer geschafft haben. Kleiner Tipp vorweg: Der Gründer- und Jungunternehmertag des Gründerservice der Wirtschaftskammer Kärnten findet am 8. Oktober 2021 statt. Bei der Onlineveranstaltung wird dir gezeigt, wie du deine Idee zur Wirklichkeit werden lassen kannst und wie du für die Gründung fit wirst.
Vom Einzelhandelskaufmann zum Hundefrisör
Angefangen hat alles mit dem eigenen Wauzi. Für die kleine 13-jährige Luna war einfach kein Termin bei einem der beiden örtlichen Hundefrisöre zu bekommen – bei dem einem Salon betrug die Wartezeit zwei Monate, bei dem andern gleich sechs Monate. „Als meine Mutter und ich überlegten, was wir jetzt tun sollten, kamen wir zu dem Schluss: Warum nicht selbst probieren?“, erinnert sich Felix Rabensteiner. Gesagt getan – der ausgebildete Einzelhandelskaufmann schnappte sich eine Schere und war sofort Feuer und Flamme. Die professionelle Ausbildung folgte im November 2019. „Mir hat der Beruf von Tag eins an super gefallen. Mit Tieren zu arbeiten ist einfach schön, sie geben so viel Liebe.“ Ursprünglich war geplant, den Salon „Dog Couture“ im März 2020 zu eröffnen. „Nur dann kam Corona dazwischen. Also musste ich noch einen Monat länger warten. Ich habe mir keinen Kredit aufgenommen, auch nicht in diesem Monat – ich hatte mir alles selbst erspart.“ Das Warten hat sich jedoch gelohnt. Als es endlich los ging, war Felix gleich für zwei Wochen ausgebucht. Das Besondere an Dog Couture: Jeder Hund wird wie ein Star behandelt – Felix nimmt sich ausreichend Zeit – und das Komplettprogramm ist Standard. Zudem darf das Herrl oder das Frauerl beim Termin auch dabei sein und zusehen. Ob die Gründung ein harter Weg war? „Mein neues Geschäft ist nach und nach gewachsen und jetzt bin ich sehr glücklich, es geschafft zu haben. Anderen potenziellen Gründern würde ich raten nicht zu vergessen, dass dieser Schritt mit viel Arbeit verbunden ist. So lustig es auch ist, so viel mehr Arbeit als in einem herkömmlichen Beruf hat man auch. Immerhin muss man sich um alles kümmern – also auch um die Buchhaltung und ähnliches. Das Wichtigste ist, zu hundert Prozent hinter der eigenen Sache zu stehen.“ Unterstützung bekommt man beim Gründerservice.
Eine Region wird digital wachgeküsst
Dass das Alter keine Voraussetzung für ein erfolgreiches Unternehmen ist, beweisen derzeit die jungen HTL-Villach Absolventen Philip Zerza, Jonathan Steinberger, Thomas Salcher und Gabriel Webhofer. „Während des Lockdowns haben meine Kollegen und ich uns dazu entschlossen, neben der Schule an unserer gemeinsamen Firmengründung zu arbeiten“, erzählt Philip Zerza, der zwanzigjährige Jungunternehmer. „In der Region Gailtal, aus der wir alle vier kommen, sind die meisten Unternehmen noch weit von der Digitalisierung entfernt. Gleichzeitig gab es auch niemanden, der den Betrieben bei einem solchen Umstieg zur Seite stehen konnte. So entstand unser Konzept.
"Dem Gailtal und den umliegenden Regionen einen Partner zu bieten, der sie bei der Digitalisierung unterstützt." Es ist also kaum verwunderlich, dass das Angebot von „make IT work. Das Computerquartett“ von Anfang an freudig angenommen wurde – die harte Arbeit der Gründung hat sich voll bezahlt gemacht. „Wie man ein Unternehmen gründet, steht in keinem Handbuch, man muss sich alles selber erarbeiten. Zudem haben wir uns mit Juli 2020 ein hartes Datum für unseren Geschäftsstart ausgesucht.“ In einigen Fällen habe der Lockdown aber auch geholfen. So wurde bei vielen Läden, dadurch, dass der Verkauf im Geschäft nicht möglich war, ein Onlineshop und eine Internetpräsenz benötigt. „Natürlich hatten die Menschen aber auch Angst zu investieren. Zum Glück hat unser Firmenstart trotz der schwierigen Lage gut funktioniert.“ Tipps für andere Jungunternehmerinnen und -unternehmer in spe? „Am Anfang ist es wichtig, gute Unterstützung zu haben oder, noch besser, mit einem oder mehreren Partnern zusammenzuarbeiten. Zwei Köpfe arbeiten besser als einer!“
Die Schönheit einer Linie
Entstanden in Kooperation mit der Jungen Wirtschaft Kärnten und dem Gründerservice Kärnten.