Warum braucht es Jäger? In einem kurzen Satz: Weil wir nicht in einer Naturlandschaft leben, sondern in einer Kulturlandschaft, die stark vom Menschen geprägt wurde. Um in dieser das ökologische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, braucht es Jägerinnen und Jäger.

Eine schützende Hand für die Bewohner des Waldes

In Zeiten, in denen das Wild nicht ausreichend Futter im Wald finden kann, tritt der Jäger auf den Plan
In Zeiten, in denen das Wild nicht ausreichend Futter im Wald finden kann, tritt der Jäger auf den Plan © Bernhard - stock.adobe.com

Hast du dich schon einmal gefragt, wie unsere Waldbewohner auch im Winter überleben können? Dank der steirischen Jäger und Jägerinnen! Ein halbes Jahr lang wird zum Beispiel das Rotwild bei sogenannten freien Fütterungen mit Nahrung an Orten versorgt, an denen sie keinen Schaden verursachen können. Diese Versorgung dient der Gesunderhaltung der Tiere und der Verminderung von Wildschäden am Wald. Gefüttert wird dabei nicht irgend etwas. Der Jäger muss das Futter artgerecht anpassen und auf die Mengen achten.

Nicht nur im Wald, auch auf den Feldern sind sie aktiv

Durch Jägerinnen und Jäger können zahlreiche Mähtode verhindert werden
Durch Jägerinnen und Jäger können zahlreiche Mähtode verhindert werden © Ana Gram - stock.adobe.com (Michael Breuer)

Schon gewusst? Das Einsatzgebiet eines Jägers endet nicht am Waldrand. Vielmehr ist ein Jäger bzw. eine Jägerin dort aktiv, wo es Arbeit für ihn oder sie gibt. Sehen wir uns als Beispiel die Rettung der Rehkitze an. Im Mai beginnt das „Setzen“ der Kitze – sprich die Geburt der kleinen Rehe. Die Geiß gebärt ihre Kitze im hohen Gras, dort warten die Jungen bis die Mutter zurückkommt. Leider sind die Tiere für den Bauern praktisch unsichtbar, was beim Mähen der Wiese durch einen Traktor mit Mähwerk problematisch wird. Um die Tiere vor dem Mähtod zu retten, tritt der Jäger auf den Plan. Mit Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind, fliegt er in den Morgenstunden die Wiesen ab. Wird ein Rehkitz entdeckt, kann der Jäger es so retten. Ein Rehkitz darf übrigens nur von ausgebildeten Jägerinnen und Jägern gerettet werden. Das ist wichtig, damit das Kitz danach noch von der Mutter angenommen wird.

Sie schützen den Wald

Auch um den Wald an sich kümmern sich die steirischen Jägerinnen und Jäger
Auch um den Wald an sich kümmern sich die steirischen Jägerinnen und Jäger © romankosolapov - stock.adobe.com

Jägerinnen und Jäger kümmern sich nicht nur um die Tiere, die im Wald leben, sondern gemeinsam mit Försterinnen und Förstern auch um den Wald selbst. Durch naturnahe Waldbewirtschaftung, rechtzeitige Durchforstung und Vorlichtung sowie Förderung von Mischbaumarten verbessern sie den Lebensraum des Wildes und tragen zur Erhaltung des Waldes bei.

Sie halten in Balance

Erst wenn es wirklich notwendig ist, greift ein Jäger zum Gewehr
Erst wenn es wirklich notwendig ist, greift ein Jäger zum Gewehr © Michal - stock.adobe.com (Michal Ulicny)

Ja, wenn es notwendig ist, rückt der Jäger auch mit dem Gewehr aus. Dies tut er jedoch nicht aus „sportlichen“ Gründen, sondern um das Gleichgewicht im Wald aufrechtzuerhalten. Sind zu viele Tiere in einem Gebiet, dann richten sie im Wald Schäden an. Rehe fressen etwa die Knospen junger Bäume, wodurch diese nicht mehr wachsen können und sterben. Die Jagd in Österreich ist streng reglementiert, um eine gesunde Balance finden zu können.

Für ein respektvolles Miteinander

Entstanden in Kooperation mit der Steirischen Landesjägerschaft.