„Mit einer Lehre hat man keine guten Karrierechancen“ – dieser Irrglaube ist leider nach wie vor weit verbreitet, gerade in der Elterngeneration. Dabei könnte die Lage gegenteiliger nicht sein. Tatsächlich wurde die Lehre in den letzten Jahren immer weiter aufgewertet und hat in der Wirtschaft einen festen Stellenwert. Sie gilt als Lösung für den Fachkräftemangel. Die einzelnen Lehrausbildungen werden laufend überarbeitet und an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. Das sind die drei Hauptargumente, die für die Lehre als Ausbildungsweg sprechen und alte Vorurteile aushebeln:

Als Fachkraft hat Ihr Kind gute Karten. Stichwort: Fachkräftemangel! 

Auch wenn die derzeitige Lage vielleicht davon ablenkt: Fachkräfte braucht das Land! Die Wirtschaftskraft der Steiermark ist in großem Maße von dem zur Verfügung stehenden Know-how von jungen Expertinnen und Experten abhängig. Einer Umfrage des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung zufolge, erwarten 302 von 408 befragten Unternehmen in den kommenden drei Jahren einen hohen bis sehr hohen Fachkräftebedarf. Mit einer Lehrausbildung legt Ihr Kind daher einen guten und sicheren Grundstein für seine berufliche Zukunft.

Mit der Lehre mit Matura stehen zudem alle Wege offen. Nach ein paar Jahren lockt doch das Studium? Kein Problem – Ihr Kind kann sofort ins Unileben starten. Der Vorteil: Nach dem Abschluss der Uni kann Ihr Nachwuchs bereits Berufserfahrung vorweisen und hat so leichteres Spiel auf dem Arbeitsmarkt. Außerdem ist der Druck weniger groß, im Falle eines falsch gewählten Studiums dieses auch zu beenden. Immerhin kann ja wieder direkt zum Lehrberuf zurückgekehrt werden.

Nach der Lehre soll es noch ein Studium sein? Mit der Lehre mit Matura gibt es keinerlei Hindernisse!
Nach der Lehre soll es noch ein Studium sein? Mit der Lehre mit Matura gibt es keinerlei Hindernisse! © Jacob Lund

Die Ausbildung Ihres Kindes geht mit der Zeit. Stichwort: Digitalisierung!

Alt und verstaubt? Von wegen! Mit der Lehre absolviert Ihr Kind eine Ausbildung am Puls der Zeit – die Lehrberufsausbildungen werden laufend an die technischen Gegebenheiten auf dem Markt angepasst. Und dank der Digitalisierung tut sich da so einiges. So sind in den letzten Jahren zum Beispiel auch neue Lehrberufe entstanden, wie der des E-Commerce-Kaufmanns, bzw. der -Kauffrau. Zudem wurde erst kürzlich von der WKÖ eine große Bildungsoffensive gestartet. Herzstück des Projektes: Die virtuelle Lernplattform, die alle Bildungsangebote der WKO auf einen Klick verfügbar machen soll. Neben allen Angeboten der WIFIs und der Fachgruppen soll sie den Betrieben die Welt der digitalen Weiterbildung eröffnen. Auch Lehrlinge werden sich vereinfacht über Grundkompetenzen und branchenspezifische Infos über eine Lern-App informieren können. Für Ausbildner wird gerade an einer neuen Plattform mit digitalen und Präsenz-Angeboten gefeilt.

Die Berufsbilder ändern sich - die Lehre geht mit und wird immer digitaler
Die Berufsbilder ändern sich - die Lehre geht mit und wird immer digitaler © pressmaster

Beim Meister ist noch lang noch nicht Schluss. Stichwort: Internationalisierung!

„Die Lehrausbildung bringt dir nur in Österreich etwas.“ Wieder falsch! In den letzten Jahren wurde hart daran gearbeitet, die Lehrausbildung innerhalb Europas vergleichbar zu machen – mit Erfolg. Aktuell befindet sich die Lehre im nationalen Qualifikationsrahmen auf der Stufe, auf der sich in anderen europäischen Ländern in der Regel die Matura befindet. Der Meister ist dem Bachelor gleichgestellt. Wenn Ihr Kind übrigens gerne auch internationale Lehrlingsluft schnuppern möchte, gibt es die Möglichkeit für Auslandsaufenthalte für Lehrlinge. Die Auslandsaufenthalte werden als Teil der Lehrausbildung anerkannt.

Übrigens – schon gewusst? Das österreichische Modell der Lehrausbildung gilt als Exportschlager. Immer häufiger nehmen sich andere Länder das heimische Ausbildungsmodell zum Vorbild. Serbien zum Beispiel hat erst kürzlich die duale Lehrausbildung gesetzlich verankert und zur Unterstützung die WK Steiermark an Bord geholt.

Blick über den Tellerrand: Während der Lehre kann Ihr Kind auch für einige Monate ins Ausland gehen
Blick über den Tellerrand: Während der Lehre kann Ihr Kind auch für einige Monate ins Ausland gehen © industrieblick

Entstanden in Kooperation mit der WKO Steiermark.