Mit dem Jahr 2021 starten wir in eine neue EU-Förderperiode. Daraus ergeben sich Chancen und Möglichkeiten für dein Unternehmen, die weise genutzt werden wollen. Die Bewilligung für eine Förderung zu erhalten ist jedoch nicht gerade einfach. „Ein tieferes Verständnis, erfolgreiches Einwerben und Managen von Förderprojekten wird zu einer unternehmerischen Schlüsselkompetenz“, macht Christian Friedl, Lehrgangsleiter des Masterlehrgangs European Project Management an der FH JOANNEUM, aufmerksam. Taktisch vorgehen lautet daher das Credo. Die folgenden fünf Punkte solltest du vor deinem Antrag beherzigen.
Eine gute Idee ist noch kein guter Antrag
Du hast einen Geistesblitz für ein Projekt und willst dich am liebsten gleich an die Ausarbeitung des Förderantrags machen? Überstürze lieber nichts. Viele scheitern an der Auswahl des falschen Förderprogramms und verschwenden viel Zeit und Geld in Anträge, die von vornherein wenig Chancen haben. Auswahl und Adaptierung der Idee sind hier der Schlüssel. Nimm dir daher lieber etwas mehr Zeit, lass deine Projektidee reifen, prüfe diese auf Herz und Nieren und suche das wirklich passende Programm.
Kenne die Regeln
Da es für alle 446 Millionen Menschen in Europa eine nachvollziehbare Verteilung der Fördermittel geben soll, braucht es auch entsprechende Richtlinien. Diese spiegeln sich in den Ansuchen für EU Förderungsmittel wider und sind je nach Fördersumme sehr anspruchsvoll. Ohne eine tiefere Kenntnis dieser Richtlinien und Regeln ist es daher vermutlich auch um deinen Förderantrag eher schlecht bestellt. Spiele nach den Richtlinien des Förderprogramms, das ist deine „Bibel“ beim Schreiben des Antrages, und es hilft deinen Antrag über die erste Hürde des Auswahlverfahrens.
Passt die Förderschiene auch zu mir?
Ja, eine Förderung stellt man sich gemeinhin als Hilfestellung vor, aus der sich ausschließlich Vorteile für den Förderempfänger ergeben. Was oft auf den ersten Blick reizvoll aussieht, stellt sich bei näherer Betrachtung jedoch als herausfordernd dar: Hohe Eigenfinanzierung, hohe Vorabfinanzierung durch verspätete Förderzahlungen, so kann ein EU-Projekt schnell zum Verlustgeschäft werden. Durch eine entsprechende Analyse vor der Einreichung kannst du verhindern, dass du am Ende eher böse überrascht wirst als dass du profitierst.
Setze die Brille des Begutachters auf
Ein Förderantrag ist gut mit einer Jobbewerbung vergleichbar. Auch der Antrag wird im Endeffekt von einem Menschen begutachtet und bewertet – ähnlich wie ein Bewerbungsschreiben. Versuche dich daher in die Rolle des Begutachters zu versetzen. Ist der Antrag verständlich formuliert und förderungswürdig nach den Kriterien des Begutachters? Und warum sollte die EU gerade dein Projekt fördern? Beantworte diese Frage und dein Projekt hat einen klaren Startvorteil.
Erfolgreiche Antragsteller haben Expertise und Netzwerke
Du möchtest die Wahrscheinlichkeit für Erfolg deines Förderantrags erhöhen? Dann sind vor allem Soft Skills und geschicktes Netzwerken gefragt. Europäische Projektarbeit findet virtuell statt, daher ist ein hohes Maß an zwischenmenschlichen Fähigkeiten, vor allem aber an Leadership-Skills erforderlich. Mit jedem EU-Projekt erweitert sich dein Netzwerk und der Überblick über undurchsichtige Programme. Zudem verbessern sich deine Anträge und Erfolgsquoten. Ein Tipp: Professionelle Weiterbildungsangebote können den Weg zum Erfolg erheblich verkürzen.
Entstanden in Kooperation mit der FH JOANNEUM.